Im Jänner sprunghaft auf 3,3 Prozent: Das Inflationsgespenst ist zurück

Im Jänner sprunghaft auf 3,3 Prozent: Das Inflationsgespenst ist zurück
Vor allem die weggefallene Strompreisbremse lässt die Energiekosten steigen. WIFO wird Jahresprognose anheben müssen

Zusammenfassung

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  • Die Inflation in Österreich stieg im Januar 2025 auf 3,3 %, getrieben durch Dienstleistungen und Energie.
  • Der Wegfall der Strompreisbremse und steigende Netzentgelte trugen zum Energiepreisanstieg bei.
  • Dienstleistungen waren der stärkste Inflationstreiber aufgrund hoher Lohnkosten, während die Inflation bei Industriegütern gedämpft wurde.

Das neue Jahr beginnt mit einer schlechten Nachricht für Österreichs Konsumenten und Konsumentinnen.  Im Jänner ist die Teuerung  sprunghaft auf mehr als drei Prozent gestiegen. 

Zwar wurde ein Anstieg von Experten aufgrund der mit Jahresende 2024 ausgelaufenen Strompreisbremse durchaus erwartet, aber der Sprung von 2,0 auf 3,3 Prozent von Dezember auf Jänner erstaunt dennoch in seinem Ausmaß.

Eine Berechnung der Statistik Austria zeigt, dass dabei die Strompreise für einen ganzen Prozentpunkt des Anstiegs von 1,3 Prozent verantwortlich sind.

Im Einzelnen sind  das vor allem die nicht verlängerte Strompreisbremse, aber auch die erhöhte -Steuer auf Benzin und Diesel sowie die zusätzlich gestiegenen (Strom-)Netzkosten.
Halber WarenkorbDarüber hinaus wirken freilich auch die Dienstleistungspreise wegen ihres hohen Anteils an – gestiegenen – Lohnkosten weiterhin inflationstreibend. 

Wie in den vergangenen Monaten sind das vor allem gestiegene Preise in der Gastronomie und Hotellerie aus, jedoch sind Dienstleistungspreise viel weiter zu fassen: auch die Ausgaben für Mieten, Versicherungen, die Auto-Reparatur oder beim Friseurbesuch fallen in diese Kategorie. Rund die Hälfte des gesamten Warenkorbs sind Dienstleistungspreise, weiß Statistik-Austria-Expertin Michaela Maier. 

Was an Dienstleistungen wirklich teurer geworden ist, wird man jedoch erst am 24. Februar wissen, wenn die Details der Jänner-Inflation präsentiert werden. Am Montag veröffentlichte die Statistik Austria lediglich ihre Schnellschätzung für den ersten Monat des neuen Jahres.

WIFO-Experte Josef Baumgartner hat freilich sofort zu rechnen begonnen. Auch er hatte eine Jänner-Inflation von klar unter drei Prozent erwartet und muss nun seine Prognosen für das Gesamtjahr 2025 nach oben korrigieren. 

Bei der im Dezember veröffentlichten WIFO-Prognose war eine durchschnittliche Jahresinflation für 2025 von 2,3 Prozent erwartet worden. Jetzt hebt Baumgartner seine Erwartung auf 2,6 Prozent an. Österreich, aber auch etliche andere Länder in der Eurozone, bewegen sich damit wieder ein gutes Stück weit weg vom Inflationsziel der Europäischen Zentralbank von 2,0 Prozent. In der Eurozone stieg die Inflation jetzt den vierten Monat in Folge und liegt nun bei 2,5 Prozent. Der Österreich-Wert beträgt nach EU-Berechnungsmethode sogar 3,5 Prozent.

Trump plus Sparpaket

Das „Problem“ der WIFO-Dezember-Prognose war aber nicht nur die Inflationsschätzung, wie Baumgartner sagt. Die nötige Budget-Konsolidierung in Österreich war in ihrem Ausmaß noch nicht mit eingerechnet. Außerdem gingen die Experten von einem „Trump-Light“-Szenario aus, was sich jetzt als falsch heraus stellt. Der neue US-Präsident macht ja durchaus ernst mit seinen Zolldrohungen, die zu  einem  Handelskrieg führen könnten. 

Baumgartner sagt: „Sparpaket plus Trump-Effekt, beides dämpft das Wirtschaftswachstum. Ich rechne heuer mit einer Stagnation oder sogar dem dritten Rezessionsjahr.“ Vor Weihnachten war das WIFO noch von einem Wirtschaftswachstum 2025 von 0,6 Prozent ausgegangen. Die Ausgangsposition für die kommende Bundesregierung – egal welcher Zusammensetzung – ist aus wirtschaftlicher Sicht alles andere als rosig.  

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