Industrie will Steueranreize für Altersvorsorge und grüne Investments
Die Industriellenvereinigung (IV) und das Aktienforum haben am Mittwoch die Werbetrommel für die Wiedereinführung der einjährigen Behaltefrist bei Wertpapieren gerührt. Sie wurde 2012 abgeschafft. Kommt die Frist zurück, wie das Finanzminister Magnus Brunner von der ÖVP bereits angekündigt hat, wären Gewinne etwa aus Aktien nach einem Jahr steuerfrei. Das soll die private Altersvorsorge über den Kapitalmarkt attraktiver machen.
Aber auch grüne Investments sollten gefördert werden, sagt IV-Präsident Georg Knill. Und zwar indem hier die Kapitalertragssteuer (KESt) ganz entfällt. Die Energiewende könne schließlich nur gelingen, wenn dafür massiv privates Kapital mobilisiert werde.
Die Regierung könnte durch eine KESt-Befreiung bei ökologischen Investitionen ein klimapolitisches Ausrufzeichen setzen, so Knill. Auch dies finde sich grundsätzlich im Regierungsprogramm. Der Weg in die grüne Zukunft sei mit hohen Kosten und Investitionen verbunden, ein starker Kapitalmarkt samt dem Eigenkapital ermögliche einen wesentlichen Beitrag für eine nachhaltige Zukunft.
Aktienforum-Präsident Robert Ottel wies darauf hin, dass Österreich im internationalen Vergleich mit der Besteuerung von Veräußerungsgewinnen bei Wertpapieren ohne Freigrenzen oder Reduktionen der Bemessungsgrundlage zu einer Minderheit von Staaten gehöre und andere Länder puncto Unterstützung beim privaten Vermögensaufbau deutlich weiter seien. Zum Thema Green Finance verwies er auf die EU-Taxonomie und sprach sich dagegen aus, in Österreich zusätzliche Kriterien einzuführen.
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