Immofinanz-Prozess: Urteil wird heute erwartet
Den 14. Verhandlungstag des Immofinanz-Prozesses hat Richterin Claudia Moravec-Loidolt mit einer kurzen Befragung der zwei Hauptangeklagten eröffnet.
Zum Verhandlungsauftakt wollte sie heute vom Ex-Aufsichtsratsvizechef der Constantia Privatbank (CPB), Helmut Schwager wissen, was für ihn bei den umstrittenen Aktien-Optionsgeschäften innerhalb des Firmengeflechts CPB/ Immofinanz/Immoeast bekannt war.
"Viel gesprochen haben wir nicht"
Auch Petrikovics wurde noch einmal kurz befragt, blieb dabei im Wesentlichen seiner bisherige Argumentation treu.
Der Schöffensenat unter Vorsitz von Moravec-Loidolt hat danach den Antrag auf Verlesung eines Privatgutachtens abgewiesen.
Gertner entschlug sich
Ausgesprochen kurz fiel heute beim Immofinanz-Prozess der Auftritt von Norbert Gertner aus. Der 57-Jährige ist eigentlich im Prozess mitangeklagt, aus gesundheitlichen Gründen ist er jedoch bisher nicht zum Prozess erschienen, sein Verfahren wurde ausgeschieden. Nun war er heute als Zeuge beantragt, machte jedoch von seinem Entschlagungsrecht Gebrauch.
Gertner war neben dem Hauptangeklagten Karl Petrikovics Vorstand der Constantia Privatbank sowie Vorstand der Immoeast und Immofinanz. Er ist ebenfalls wegen Untreue und Bildung einer kriminellen Vereinigung angeklagt.
Drei Hauptangeklagte
In dem Strafverfahren sind die drei Hauptangeklagten - Petrikovics, Schwager und Gertner - wegen Untreue angeklagt. Damit drohen ihnen bis zu zehn Jahre Haft.
Sie sollen durch Aktienoptionen innerhalb des Firmengeflechts CPB/Immofinanz/Immoeast rund 20 Mio. Euro kassiert und auch einige dieser Gesellschaften geschädigt haben, so die Anklage. Außerdem wird ihnen die Bildung einer kriminellen Vereinigung ("Mafia-Paragraf") vorgeworfen. Dem angeklagten Ex-Prokuristen der CPB, Christian Thornton, wird Beihilfe zur Untreue vorgeworfen. Alle Angeklagten haben in dem Verfahren eine Schuld von sich gewiesen.
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