Immobilien sind deutlich teurer geworden

Immobilien sind deutlich teurer geworden
Bei den Preisen gibt es ein West-Ost-Gefälle. Wien stellt da eine Ausnahme dar.

Die Preise für Wohnungen und Häuser in Österreich sind voriges Jahr neuerlich deutlich gestiegen. Mit einem Plus von 5,8 Prozent gegenüber 2018 im sogenannten Häuserpreisindex (HPI) fiel der Anstieg auch viel stärker aus als die Preissteigerung im allgemeinen mit 1,5 Prozent nach dem Verbraucherpreisindex (VPI). Das teilte die Statistik Austria am Freitag mit.

Preisgalopp

Die Preise für bestehenden Wohnraum stiegen demnach laut HPI im Jahr 2019 um 5,7 Prozent. Bestehende Wohnungen verteuerten sich um 6,7 Prozent, die Preise für bestehende Häuser stiegen um rund 4,6 Prozent. Der Teilindex Kauf von neuem Wohnraum, der die Preisentwicklung von neuen Wohnungen und Fertighäusern abbildet, stieg im Jahr 2019 mit 6 Prozent gegenüber 2018 deutlich stärker als noch im Vorjahr (+3,2 Prozent).

Teures Wien

Die hohe Preisdynamik zeigt sich auch in den Durchschnittspreisen für Immobilien. Der Quadratmeter Wohnfläche einer Eigentumswohnung kostete im Median (die Hälfte der Transaktionen sind teurer, die Hälfte billiger) 3.226 Euro. Am höchsten waren die Preise in Wien (4.036 Euro), gefolgt von Vorarlberg (3.899 Euro), Salzburg (3.644 Euro) und Tirol (3.579 Euro). Deutlich unter dem Österreichschnitt lagen die Quadratmeterpreise von Eigentumswohnungen in Oberösterreich (2.630 Euro), Niederösterreich (2.570 Euro), Steiermark (2.038 Euro), Kärnten (2.003 Euro) und dem Burgenland (1.288 Euro).

West-Ost-Gefälle

Das West-Ost-Gefälle zeigt sich - Wien wiederum ausgenommen - auch bei den Häuserpreisen. In der Bundeshauptstadt war ein Hauskauf mit durchschnittlich 4.235 Euro pro Quadratmeter am teuersten, gefolgt von Vorarlberg (3.641 Euro) und Salzburg (3.301 Euro). Über dem Österreichschnitt von 1.600 Euro lagen auch Tirol und Oberösterreich mit 2.888 Euro und 1.777 Euro pro Quadratmeter. Geringere Preise wurden in Kärnten (1.486 Euro), Niederösterreich (1.376 Euro), der Steiermark (1.340 Euro) und dem Burgenland (870 Euro) bezahlt.

Die Quadratmeterpreise von Häusern liegen gewöhnlich unter den Wohnungspreisen. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass sich Eigentumswohnungen überwiegend in stärker nachgefragten Lagen wie Stadt- und Ortszentren befinden.

Grundstücke

Grundstückspreise werden primär durch die Attraktivität der Lage bestimmt. Sie sind ein zentrales Merkmal des Immobilienmarktes. Im Vergleich mit dem Vorjahr liegt der Österreichdurchschnitt (geometrisches Mittel) mit 80 Euro je Quadratmeter unter dem Vorjahreswert von 87 Euro.

Nach Bundesländern betrachtet lagen die Preise für Baugrundstücke in Oberösterreich und Niederösterreich mit 78 Euro und 80 Euro nahe am Österreichschnitt. In Kärnten (61 Euro), der Steiermark (53 Euro) und dem Burgenland (53 Euro) lagen sie darunter, während in Wien, Salzburg, Vorarlberg und Tirol die Preise für sämtlichen Objekttypen über dem Österreichschnitt angesiedelt waren

Kitzbühel vorne

Besonders begehrt waren Grundstücke im urbanen Raum und in Tourismuszentren. Im Grundstückspreisvergleich finden sich zwei bekannte Wintersportgebiete auf den vordersten Plätzen. Die Gemeinde Kitzbühel (Tirol) liegt mit einem Quadratmeterpreis von 1.713 Euro im Fünfjahresdurchschnitt auf dem ersten Platz, gefolgt von der Gemeinde Lech (Vorarlberg) mit 1.669 Euro. Weiters finden sich Reith bei Kitzbühel, Going am Wilden Kaiser und die gemeinsam ausgewerteten Orte Fiss und Serfaus (alle Tirol) mit durchschnittlichen Preisen von 1.161 Euro, 1.052 Euro und 937 Euro unter den zehn Regionen mit den höchsten Grundstückspreisen Österreichs.

Teures Döbling

Die übrigen Plätze werden durch Landeshauptstädte sowie Wiener Gemeindebezirke eingenommen. In Innsbruck kostete der Quadratmeter rund 1.066 Euro, in Salzburg 1.043 Euro. In Wien lagen die Bezirke Döbling mit 1.560 Euro und Währing mit 1.186 Euro je Quadratmeter ganz vorne. In den Wiener Flächenbezirken fanden sich jedoch auch preiswertere Baugrundstücke, und die Durchschnittspreise pro Quadratmeter fielen mit 614 bis 759 Euro im Jahr 2019 gemäßigter aus.

Die Nähe zu Wien war auch bestimmend für die Grundstückspreise in Niederösterreich und dem Nordburgenland. Eisenstadt-Umgebung wies zum Beispiel einen Durchschnittspreis von 110 Euro auf. Die peripheren Regionen im Norden Niederösterreichs und im Mittel- sowie Südburgenland sind die preisgünstigsten des Landes. In Zwettl (NÖ) kostete Baugrund etwa im Durchschnitt 18 Euro und im Bezirk Jennersdorf 16 Euro.

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