Kompakte Zweizimmerwohnung oder Familienobjekt, was wird gesucht?

Grundriss einer Wohnung mit Wohnraum, zwei Schlafzimmern, Bad, Küche und Balkon.
Welche Wohnungsgrößen aktuell gesucht werden, haben wir drei Immobilienexperten gefragt.

Der Trend bei den Wohnungsgrößen geht zu effizienten, kompakten Grundrissen, hört man immer wieder. Gemeint sind Ein- bis Zweizimmer-Wohnungen. Angesichts der hohen Mieten stellt sich freilich die Frage, wie viel Quadratmeter man sich leisten kann. Auf der anderen Seite ist immer wieder die Rede davon, dass Familien kaum größere Wohnungen am Markt vorfinden. Was stimmt denn nun?  Das haben wir drei Immobilienexperten gefragt.

David Breitwieser, EHL

David Breitwieser ist Geschäftsführer von Optim Immobilien

"Der Hauptfokus liegt auf 2- bis 3-Zimmerwohnungen, da dies die größte Zielgruppe darstellt. Am freifinanzierten Sektor wurden hauptsächlich kleine Anlegerwohnungen mit 1,5 bis 2-Zimmern gebaut, da sie die höchste Rendite erzielten. Da nun wenig neue Projekte auf den Markt kommen, haben Familien Schwierigkeiten, eine passende Wohnung zu finden. So sind 4-Zimmerwohnungen in Projekten die gefragtesten und als erstes vermietet", sagt David Breitwieser

Im Unterschied zu Mietwohnungen sind Eigentumswohnungen grundsätzlich etwas großzügiger geschnitten, um auch zukünftig Potenzial für Veränderungen zu haben. Unterschiedliche Zielgruppen suchen meist nach Wohnungstypen: Singles und Pärchen suchen meist 1,5 bis 2-Zimmer-Wohnungen (35-50 m²), Familien 3 bis 4 Zimmer (60–80m²) und Pensionisten wieder B-Typen.

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Denise Miksch, Leitung Immobilienvertrieb bei Miksch Immobilien

"Gut geschnittene, flächenoptimierte Wohnungen sind aktuell gefragt – bei Miete und  Eigentum. Bei Mietwohnungen stehen 1- bis 2-Zimmer-Wohnungen zwischen 35 und 60 m² im Fokus, sie werden von Singles, Berufseinsteigern und Studierenden nachgefragt. Paare bevorzugen  Objekte  zwischen 60 und 80 m², oft mit Balkon oder kleiner Freifläche, während Familien nach 3- bis 4-Zimmer-Wohnungen ab rund 80 m² suchen", sagt Denise Miksch, Leitung Immobilienvertrieb bei Miksch Immobilien.
"Im Eigentumsbereich achten Käufer aufgrund der höheren Finanzierungskosten stärker auf das Preis-Leistungs-Verhältnis und die Energieeffizienz. Singles und Paare setzen  auf smart geplante 2- bis 3-Zimmer-Objekte (50 bis 80 m²), Familien nach  Einheiten ab  90 m²,  vermehrt in peripheren Lagen, wo das  Verhältnis zwischen Wohnqualität und Preis attraktiv ist."

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Irene Rief-Hauser ist Inhaberin und Geschäftsführerin von Feine Immobilien

"Der Fokus im Neubau lag zuletzt  auf kleinen Einheiten, weil die Quadratmeter-Preise  gestiegen sind.  2-Zimmer-Wohnungen sind als Startwohnungen gefragt. Wenn Eltern mitfinanzieren, wird  eine Drei-Zimmer-Variante bevorzugt, sie bleibt bei einer veränderten Lebenssituation  länger nutzbar.

4-Zimmerwohnungen waren in den vergangenen Jahren knapp, seit 2024 ist das Angebot  im Neubau und am Gebrauchtmarkt gewachsen. Die Einheiten sind durch ihre Mindestgröße (ab  85 m²) in Kombination mit hohen Quadratmeter-Preisen für Familienbudgets eine Herausforderung", sagt Irene Rief-Hauser, Inhaberin und Geschäftsführerin von Feine Immobilien
Familien entscheiden sich  oft für die Mietvariante, weil  die gewünschte Quadratmeter-Zahl hier leichter realisierbar ist. Für manche ist die Kombi aus kleiner Eigentumswohnung zur Anlage mit einer Miet-Familienwohnung interessant. 

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