Wiens neues Stadtviertel: Vom Güterbahnhof zum modernen Wohn- und Gewerbegebiet

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Der Güterbahnhof im 20. Bezirk macht Platz für Wohnungen, Büros und Schulen. Über Zwischennutzung, Abriss und Neubau am Nordwestbahnhof.

Zusammenfassung

  • Der Abriss und die Zwischennutzung der Lagerhallen am Nordwestbahnhof laufen bis 2028, während parallel neue Gebäude entstehen und zwei historische Bauten erhalten bleiben.
  • Das neue Stadtviertel im 20. Bezirk wird durchlässiger, erhält eine autofreie Mitte und setzt auf innovative Bauweisen für bessere Kühlung.
  • Es entstehen mehr geförderte als frei finanzierte Wohnungen, darunter auch spezielle Wohnangebote für ÖBB-Schichtarbeiter.

Knapp 45 Hektar groß ist der Wiener Nordwestbahnhof, der in den nächsten Jahren einem neuen Stadtviertel Platz machen soll. Der Abriss der Lagerhallen des ehemaligen Güterbahnhofs ist im Gange und wird noch bis zum Jahr 2028 dauern. Bis dahin werden viele der Lagerhallen zwischengenutzt, als Büros und Besprechungsräume sowie von verschiedenen Künstlergruppen, unter anderem von brut Wien, die eine große Halle zum Theater umfunktioniert haben.

Während am einen Ende der großen Fläche des Nordwestbahnhofs noch Gebäude abgebrochen werden, wird am anderen bereits der Bau neuer Gebäude starten, insgesamt stehen 63 Bauplätze zur Verfügung. Doch nicht alle bestehenden Bauwerke müssen weichen: zwei historische Backsteinbauten im südlichen Teil bleiben erhalten.

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So soll einer der Neubauten aussehen: Mietwohnungen von der Arwag, geplant von querkraft Architekten.

Die Grundstücke werden von den ÖBB im Baurecht vergeben, auf eine Dauer von 80 Jahren. Was nach Ablauf dieser Zeit passiert? „Unser Ziel ist es, dann zu verlängern und einen marktkonformen Zins zu vereinbaren“, sagt Martin Scheiflinger, Geschäftsführer ÖBB Immobilienmanagement.

Der städtebauliche Entwurf aus dem Jahr 2006 sieht vor, dass der 20. Bezirk, der durch das eingezäunte Bahnareal lange Zeit zweigeteilt war, durchlässiger wird. Außerdem verfügt das neue Stadtviertel über eine autofreie Mitte. „Autofahrer können nur über Stichstraßen zu- und abfahren“, sagt Andreas Trisko von der Baudirektion der Stadt Wien. Er sieht im Hinblick darauf, dass wir künftig mehr Kühlung als Heizung brauchen werden, die Architekten gefordert.

Der Neubau „luv + lee“ der Arwag stellt sich diesen Anforderungen durch eine besondere Thermik. „Von dem Sockel leiten wir kühle Luft durch das Gebäude“, sagt Thomas Drozda von der Arwag. Der Baubeginn für das Projekt im Südosten des Nordwestbahnhofs soll 2026 starten. Der Stahlbetonskelettbau mit begrünter Holzfassade wird auch Wohnungen für Schichtarbeiter der ÖBB beherbergen, diese werden ein wenig abgelegen sein. Neben dem Neubau werden am Nordwestbahnhof auch neue Gemeindebauten entwickelt. In Summe entstehen hier mehr geförderte als frei finanzierte Wohnungen.

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