Immo-Experte: „2025 war gut, 2026 wird besser“
Das Sonnwendviertel im 10. Bezirk in Wien. Alt- und Neubauten wechseln einander ab.
Zusammenfassung
- 2025 ist gut, 2026 wird besser: Marktbelebung und mehr Transaktionen sorgen für Zuversicht in der Immobilienbranche.
- Stabile Zinsen und hohe Nachfrage bei knappem Neubau treiben Preise und Transaktionen vor allem in Wien, Salzburg, Innsbruck und Vorarlberg.
- Trophy-Immobilien und besondere Objekte kommen wieder auf den Markt, während realistisch bewertete Immobilien schneller verkauft werden.
Nach ein bis zwei herausfordernden Jahren gibt es wieder mehr Zuversicht am Markt“, fasst Till-Fabian Zalewski, CEO von Engel & Völkers D-A-CH, zusammen. Er betont.: „2025 war ein gutes Jahr, 2026 wird besser.“ Vor allem die Zinsstabilität sorge für Planungssicherheit. In den Städten ist die Nachfrage nach Wohnraum gestiegen und vor allem in Wien, Salzburg und Innsbruck übersteigt die Nachfrage das Angebot, da der Neubau auf niedrigem Niveau verharrt.
So steigt in Wien das Transaktionsvolumen bei Wohnimmobilien dieses Jahr im Vergleich zum Vorjahr um 33 Prozent, erwartet Roland Schatz, Head of Sales bei Engel & Völkers Wien.
Roland Schatz ist Head of Sales bei Engel & Völkers Wien
Bei den Angebotsmieten „ist kein Ende der Steigerungen in Sicht“, so der Experte. Vor allem die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Häusern ist groß, hier ziehen auch die Preise wieder leicht an. Immobilien, „die Normalsterbliche sich leisten können“, seien sehr stark nachgefragt, so Roland Schatz.
Die aufkeimende Dynamik am österreichischen Wohnimmobilienmarkt werde allerdings durch „anhaltende Kreditrestriktionen“ leicht gebremst, führen die Experten aus. Der „fehlende Neubau“ werde ein zentraler Preistreiber bleiben, vor allem in und um die Ballungszentren.
Der Westen hat die Nase vorne
Spitzenwerte verzeichnet Innsbruck, sowohl in der Anzahl als auch im Volumen der Transaktionen. „Die Preise für Eigentumswohnungen stiegen seit dem dritten Quartal 2024 um 15 Prozent – das ist der höchste Wert unter allen österreichischen Städten“, beziffert Florian Hofer, Geschäftsführer Engel & Völkers Tirol und Zell am See. Auch die touristisch geprägten Regionen um Kitzbühel, Seefeld, St. Anton und Zell am See zeigen sich nach Rückgängen deutlich stabiler. „Bei realistisch bewerteten Immobilien sinkt die Vermarktungszeit spürbar“, so Hofer. Anders sei die Situation bei Objekten, die Besitzer zu überhöhten Preisen anbieten. „Es gibt nach wie vor Traumtänzer da draußen, die Preise von vor vier bis fünf Jahren verlangen“, so der Tiroler Experte.
Auch in Vorarlberg ist wieder mehr Nachfrage zu verzeichnen. „Vor allem Lagen rund um den Bodensee sind gefragt“, sagt Richard Jenewein, Geschäftsführer von Engel & Völkers Vorarlberg. Bei Eigentumswohnungen legen die Preise zu, während Hauspreise 2025 um rund fünf Prozent nachgegeben haben. Als „gesunden Markt“, bezeichnet Mark Hüsges, Geschäftsführer von Engel & Völkers Salzburg, die Lage in dem Bundesland. Allerdings würden sich die Wohnungen nicht von alleine verkaufen, Makler seien wieder gefragt.
Mark Hüsges macht auch darauf aufmerksam, dass erstmals wieder Trophy-Immobilien auf den Markt kommen – und einzigartige Objekte wie Seeliegenschaften und Villen nicht mehr wie in den vergangenen Jahren unter der Hand angeboten werden. Dies biete die seltene Chance, derartige Immobilien zu erwerben.
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