Sanierte Schätze: Warum der Kauf älterer Immobilien interessant ist

Zusammenfassung
- Die Nachfrage nach Gebrauchtobjekten steigt in allen Bundesländern, wobei regionale Unterschiede bei Preisen und Angebotslage bestehen.
- In Wien bleibt die Nachfrage nach Mietwohnungen hoch, während in anderen Regionen wie Burgenland und Salzburg vor allem sanierte Eigentumsobjekte gefragt sind.
Der Immobilienmarkt ist stabiler als zuletzt, bessere Finanzierungsmöglichkeiten durch gesunkene Zinsen und ein stärkeres Vertrauen in den Markt sorgen für mehr Dynamik. Die Zahl an Käufen und Verkäufen wächst in allen Bundesländern. Laut Wohnstudie 2025 von Integral im Auftrag von sReal Immobilien und Erste Bank und Sparkasse planen mehr als ein Drittel der Befragten umzuziehen. Die Nachfrage konzentriert sich vor allem auf Gebrauchtobjekte.
Das Thema Sanierung – ob schrittweise oder als Argument bei der Preisverhandlung – steht dabei im Mittelpunkt. Die Neubau-Erstbezugsimmobilie ist im Vergleich dazu weniger gefragt, aber auch hier kehrt das Interesse zurück. Käufer nehmen sich mehr Zeit für ihre Entscheidung. In der zweiten Jahreshälfte wird eine stärkere Nachfrage erwartet. „Wer kaufen will, sollte die derzeit stabile Zinssituation und das gute Angebot am Gebrauchtmarkt nutzen – die Auswahl ist groß, Verhandlungsspielraum gegeben“, fasst Martina Hirsch, Geschäftsführerin von s Real, zusammen.

Nino Lutz ist Prokurist bei sReal Immobilien und leitet die Region Wien u. NÖ Ost/Mitte.
Die Nachfrage nach Mietwohnungen bleibt in Wien hoch, während die Fertigstellungszahlen sinken. Die Angebotsverknappung trifft gut gelegene Bezirke. Bei Kaufpreisen ist in Wien von einer stabil-positiven Wertentwicklung auszugehen, wobei Mikrolage und Ausstattung für die Preisentwicklung ausschlaggebend sind. Die Nachfrage am Markt ist in Niederösterreich gestiegen, dennoch bleibt das Umfeld preissensibel. Die Zufriedenheit mit der Wohnsituation in Niederösterreich ist hoch (81 Prozent), der Wunsch zu übersiedeln ist seit 2023 gesunken. „Wer jetzt kauft, profitiert doppelt: von stabilen oder teils sogar leicht gesunkenen Preisen und einer größeren Auswahl. Langfristig sichert man sich damit ein Eigenheim oder eine solide Kapitalanlage in einem Markt, der sich wieder Richtung Wachstum bewegt“, so Nino Lutz, sReal Prokurist und Leiter der Regionen Wien /NÖ Ost/Mitte.
Im Burgenland zieht die Nachfrage an, der Wunsch nach Eigentum ist laut Wohnstudie so hoch wie nirgends sonst. Gefragt sind sanierte und energieeffiziente Gebrauchtobjekte, Neubau-Erstbezug tritt in den Hintergrund. Der Markt bleibt zweigeteilt: hohe Preise im Norden und in städtischeren Lagen wie Neusiedl am See und Eisenstadt, günstigeres Preisniveau und weniger Nachfrage im Süden.
Was sind in den anderen Bundesländern tut
In der Steiermark ist die Nachfrage nach Wohnimmobilien zurück. Die Preisentwicklung ist stabil – und das bleibt auch so. Angebot und Nachfrage halten sich die Waage. In Oberösterreich sind sanierungsbedürftige Objekte längst kein Tabu mehr, Eigeninitiativen und Nachbarschaftshilfen gewinnen an Bedeutung. Auch der Immobilienmarkt in Kärnten nimmt langsam Fahrt auf. Günstige Regionen wie das Rosental, Köttmansdorf oder Ludmannsdorf bieten Chancen. Der Immobilienmarkt in Salzburg ist geprägt von hoher Nachfrage, aber begrenztem Angebot. Für die nächsten Monate werden moderate Kaufpreisanstiege von zwei bis vier Prozent in Toplagen wie der Altstadt, Aigen oder der Mozartgasse erwartet. Auch in Tourismusregionen zieht der Eigentumserwerb an.
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