Klassische Pavillons aus Holz erinnern an englische Landhausgärten oder mediterrane Kleinode. Historische Vorbilder wie die Lustschlösschen der Renaissance zeugen von der langen Tradition dieser Gartenelemente. Metallpavillons mit verspielten Verzierungen wecken wiederum Erinnerungen an Grünanlagen des 19. Jahrhunderts, wo Dichter unter rankenden Rosen Verse ersannen. Die filigranen Strukturen bieten auch heute ein optisches Highlight sowie perfekte Rankhilfe für Kletterpflanzen, die den Pavillon in ein blühendes Kunstwerk verwandeln.
„Man muss Lust verspüren, ihn zu begehen“, nennt Eveline Vögerl, Gartenprofi aus Ebenau (die-gartenarchitektur.at), ein wesentliches Gestaltungskriterium. „Zur Bepflanzung schattiger Pavillons eignen sich Efeu, Kletterhortensie und Winterjasmin, für sonnige Plätze Rosen, Klematis oder Blauregen, dieser aber nur für Metallgestelle, da er stark verholzt.“
Moderne Pavillons setzen auf klare Linien, smarte Funktionen und minimalistische Eleganz. Aluminium und Stahl sorgen für Langlebigkeit und eine wartungsarme Nutzung. Besonders gefragt sind bioklimatische Pavillons: Diese High-End-Varianten verfügen über motorisierte Lamellen, die sich je nach Wetterlage automatisch anpassen und so für ein stets angenehmes Mikroklima sorgen.
Das Material beeinflusst die Wirkung eines Pavillons maßgeblich. Holz verleiht Natürlichkeit, bedarf aber regelmäßiger Pflege. Metall ist langlebig, benötigt aber einen Rostschutz, außer, es ist pulverbeschichtet. Aluminium punktet mit geringem Gewicht und Korrosionsbeständigkeit. Glas sorgt für Lichtdurchflutung und kann mit speziellen UV- und Wärmeschutzbeschichtungen ausgestattet werden.
Die Platzierung des Pavillons im Garten ist entscheidend: Ein schattiger Rückzugsort unter alten Bäumen lädt zum Lesen ein, während sich ein Pavillon mit Blick in die Weite ideal für meditative Auszeiten eignet. Vögerl: „Auf alle Fälle sollte sich der Pavillon ins ganze Gartengefüge einschmeicheln und nicht als plumper Bauklotz wirken. Vom Haus bzw. der Terrasse aus gesehen, sollte er nicht frontal, sondern links oder rechts stehen.“
Wer maximale Flexibilität wünscht, setzt auf modulare Systeme mit verschiebbaren Wänden und anpassbaren Dächern. „Bevor gestalterische Ideen entwickelt werden, ist zu klären, ob ein geschlossener oder offener Raum gewünscht ist“, so Peter Baumgarten von „die Begründer“. „Dies bestimmt etwa bei modernen Varianten, ob ein einfaches Dach mit ein bis zwei Wänden reicht oder eine geschlossene Konstruktion erforderlich ist.“ Für letztere sind gesetzliche Vorgaben zu beachten.
Das Ausstattungskonzept will gut durchdacht sein. Wetterfeste Möbel aus Teakholz, Polyrattan oder Aluminium sind langlebig, während textile Accessoires wie Vorhänge oder Outdoor-Teppiche Gemütlichkeit ausstrahlen. Smarte Features wie LED-Beleuchtung mit Farbsteuerung oder Heizstrahler für kühle Abende machen den Pavillon länger nutzbar.
Außerdem spielt Nachhaltigkeit eine zunehmend wichtige Rolle: Mit Holz aus zertifiziert nachhaltiger Forstwirtschaft, Regenwassernutzung für Bepflanzung und Solar-Panels für Beleuchtung kann man den Pavillon ressourcenschonend gestalten. Ob nun als Rückzugs- oder Begegnungsort – ein hochwertiger Gartenpavillon ist eine Einladung, die Natur bewusst zu genießen, sich Zeit zu nehmen und die Schönheit des eigenen Gartens zu bestaunen.
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