Schwitzen mit Aussicht: So wird die Sauna zum Designerstück

Schwitzen mit Aussicht: So wird die Sauna zum Designerstück
Saunieren soll das ganze Jahr möglich sein, drinnen wie draußen. Was im Trend liegt und wie man die Wellnessoase pflegt, erzählt der Sauna-Spezialist.

Das Wohnen drängt nach außen: Zuerst war es das Outdoorwohnzimmer, dann die Outdoorküche und jetzt wird immer öfter die Sauna im Außenbereich verwirklicht. Der Garten wird zur 365-Tage-Destination. Den Trend zur Gartensauna hat auch Josef Deisl, Geschäftsführer von Deisl Sauna & Wellness, festgestellt: „Ob am Balkon, auf der Dachterrasse oder im Garten: Die Menschen suchen die Entspannung in der Sauna mittlerweile das ganze Jahr über.“

Schwitzen mit Aussicht: So wird die Sauna zum Designerstück

Mitten in den Weinbergen: Die Idee der Sauna als Rückzugsort wurde hier als Teil eines architektonisch anspruchsvollen Outdoor-Spa umgesetzt

Inspiration im Showroom

Seit mehr als 40 Jahren realisiert das steirische Familienunternehmen maßgeschneiderte Sauna-Unikate. Vor Kurzem hat Josef Deisl seinen neuen Concept Showroom in der Wiener Innenstadt am Schubertring 2 eröffnet. 
Auf die Besucher wartet ein großer, lichtdurchfluteter Ausstellungsraum. Die raumhohe Videowall liefert einen Einblick in die vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten und erste Impulse für die Umsetzung daheim. „Wir wollen die Menschen einladen, ihre Visionen und Wünsche zur persönlichen Wellnessoase, ohne vorgefertigte Modelle, mit unseren Planern zu Papier zu bringen“, so Deisl.

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Josef Deisl, Geschäftsführer von Deisl Sauna & Wellness

Raus aus dem Keller

Die Sauna wird nicht mehr im Keller versteckt, sie wird inszeniert, mitten in den Wohnraum gesetzt. Und das ist auch möglich, denn Design und Ästhetik haben sich extrem weiterentwickelt. „Die Sauna kann heute schön genug sein, um in den Wohnraum zu passen. Das kann das Badezimmer genauso sein wie das Schlafzimmer. Die Sauna ist vom zwei mal zwei Meter Holzkastl zum Designer-Möbelstück geworden“, erklärt Josef Deisl. „Hier liegt unsere Stärke: Wir verwirklichen individuelle Wünsche. Von uns bekommt man keine Sauna von der Stange. Jedes Projekt wird individuell geplant und von Hand gefertigt.“

Josef Deisl: "Die Sauna ist vom zwei mal zwei Meter Holzkastl zum Designer-Möbelstück geworden.“

Daher wurde auf die klassische Produktpräsentation im Showroom verzichtet. Stattdessen laden die offen angelegten Räumlichkeiten, die in hellen, erdigen Farbnuancen und natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Marmorkalk ausgeführt sind, ein, die eigene Wellnessoase zu visualisieren. Als Unterstützung bei der Auswahl der Materialien und Oberflächen dient eine kuratierte Musterbibliothek.

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Der neue Showroom von Deisl Sauna & Wellness am Schubertring 2 ist mit natürlichen Materialien wie Holz, Stein und Marmorkalk ausgeführt

Unterschied Stadt-Land

Welche Holzart am beliebtesten ist, ist regional sehr unterschiedlich. Im ländlichen Raum werden rustikale Elemente bevorzugt, Fichte ist vorherrschend. Im städtischen Bereich soll es reduziert und astfrei sein, damit es gut in moderne Dachwohnungen oder Villen passt. Dafür werden etwa Hemlocktanne, Zeder oder Eiche verwendet.

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Sogar in der kleinsten Dachschräge kann ein Platz für eine stylische Sauna mit einer großen Glasfront gefunden werden.

Auch die Technik für den privaten Haushalt hat sich weiterentwickelt. Österreich ist mittlerweile ein großer Markt für Biosaunas. Das ist eine Ergänzung zur klassischen finnischen Sauna, hier hat der Ofen zusätzlich einen Wassertank, sodass man mit Dampf bei niedriger Temperatur schwitzen kann. Mit unterschiedlich platzierten Lichtquellen können verschiedene Stimmungen erzeugt werden, selbst Musik hält Einzug in die Ruheoase. „Aber das wichtigste Tool bei unseren Kunden ist die Fernsteuerung per App, damit man gleich beim Nachhausekommen saunieren kann“, erzählt Josef Deisl.

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Ein rustikales Erscheinungsbild sollen die Saunaoasen in den alpinen Regionen haben. Lebhaft gemasertes Holz wird dafür bevorzugt

Vorher informieren

Bevor das Projekt Sauna gestartet wird, sollte man sich bei der Gemeinde informieren, was erlaubt ist. Die Regeln dafür sind von Bundesland zu Bundesland, von Region zu Region unterschiedlich. Ob Balkon oder Garten: Die Sauna außen zählt zur Baudichte. Jedes Grundstück hat eine Baudichte, mit der es maximal bebaut werden darf. Meist reicht es, eine Bauanzeige mit einer kurzen Projektbeschreibung bei der Gemeinde abzugeben. Eine Baueinreichung ist erst ab einer gewissen Größe notwendig, aber auch hier gibt es wieder regionale Unterschiede.

Das braucht die Sauna

Soll die Sauna im Garten errichtet werden, ist ein Fundament notwendig. Das kann aus Beton sein (Preis: 4.000 bis 8.000 Euro). Günstiger und nachhaltiger, weil es keine Bodenversiegelung gibt, ist ein Schraubfundament. Soll die Sauna auf der Terrasse oder dem Balkon stehen, muss dafür der Untergrund meist nicht verstärkt werden. Im Gegensatz etwa zu einem Whirlpool, der viel schwerer ist. Innen wie außen wird eine Wasserzuleitung sowie eine Starkstromleitung benötigt.

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Im Trend: Finnische Fass-Sauna, zum Beispiel von Home Deluxe aus unbehandeltem Fichtenholz für vier bis sechs Personen, gesehen bei OBI um 2.879 Euro  
 

Die richtige Pflege

Pflegetipps vom Experten: „Die beste Pflege für die Sauna ist, sie zu nutzen. Wenn mit über 85 Grad für 20 Minuten geheizt wird, dann sind über 80 Prozent aller Bakterien tot. Sie reinigt sich also selbst. Während des Saunagangs sollte man auf einem Handtuch sitzen. Danach einfach feucht wischen.“ Das Gleiche gilt für die Biosauna: Nach der Benutzung geht die Sauna automatisch in ein Trocknungsprogramm über und heizt noch einmal für 30 Minuten auf 90 Grad auf. Saunasteine sollte man einmal im Jahr rausnehmen, im Kübel mit Wasser reinigen und in der Sonne trocknen lassen.

Wer keine individuelle Lösung braucht, kann eine fertige Gartensauna etwa von Weka, Karibu oder Home Deluxe im Baumarkt bestellen. Aber bei den Angeboten sollte man genau hinsehen. Nicht immer ist der Saunaofen im Preis inkludiert.

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