Gars am Kamp: Wohntraum mit Burgpanorama aus Holz

Das Haus schmiegt sich an den Hang am Waldrand.
Der Einfamilienhaus-Neubau für eine Familie mit zwei Kindern in Gars am Kamp, 2025 fertiggestellt, wurde durch das lang gestreckte Grundstück bestimmt. „Wir haben schließlich am oberen Ende gebaut“, erzählt Andreas Etzelstorfer von Backraum Architektur. Entstanden ist eine eigenwillige, asymmetrische Kubatur, die sich aus der Hanglage des Geländes ergibt.

Beinahe auf Augenhöhe befindet sich die Burg Kamp. Ein eindrucksvoller Ausblick vom Wohnraum aus.
„Ich bin einmal hingefahren und habe mir angehört, wie die Akustik ist“, erzählt der Architekt. Er bezieht sich mit dieser Aussage nicht auf den Neubau, sondern auf die in Sichtweite befindliche Burg Gars, wo regelmäßig Opern aufgeführt werden, Konzerte und Kabaretts stattfinden.
Denn auf der Terrasse des Neubaus oder im Wohnzimmer, das sich laut dem Planer „fast auf Augenhöhe mit der Burg“ befindet, können die Bauleute nicht nur den Ausblick auf verschiedene Aufführung auf der Burg, eine der ältesten Burganlagen Österreichs, genießen, sondern auch verstehen, was gesprochen oder gesungen wird. Ein wahrer Logenplatz also, ganz ohne Eintritt zu zahlen.

Haus mit asymmetrischer Kubatur
Das Einfamilienhaus wurde in Holzmassivbau errichtet, und zwar in unbehandelter Lärche in Sichtqualität, mit einer schönen roten Färbung, die im Laufe der Zeit nachdunkeln wird. „Die Qualität hat uns überrascht, auch den Hersteller selbst“, erzählt Etzelstorfer. Die Fassade selbst ist aus Blech, eine kalte Hülle für das Holzhaus.
Dezent hält sich das Haus im Hintergrund, schmiegt sich an den Hang und den Waldrand. Eine Grundlage des Entwurfs war, die Natur rundum mit einzubeziehen. So gibt es auch vom Obergeschoß aus einen direkten Ausgang in den Garten.

Luftiger Wohnraum mit viel Holz und großzügigen Glasflächen.
Der Bauherr hatte das Glück, mit dem Grundstück einen Wald erworben zu haben, außerdem ein Grünlandgrundstück. „Hier will er Wein anbauen und hat sich schon einen Traktor gekauft“, erzählt Etzelstorfer. Es gibt eine Zufahrt hinter dem Gebäude, in Zukunft ist auch die Errichtung eines Treppenlifts von der Straße aus vorgesehen – doch noch wird er nicht gebraucht.
Im Inneren ist ein einzigartiges Raumvolumen entstanden. „Der Bauherr schätzt unsere Arbeit, er hat uns beflügelt“, erzählt der Architekt über den Bauprozess. So konnten gemeinsam einige Optimierungsschleifen in das Projekt eingezogen werden, was dem Neubau in einigen Details zugutegekommen ist.
Die Wohnräume für die Kinder wurden im Obergeschoß untergebracht, samt Nassräumen und Galerie. Im Erdgeschoß finden sich neben den Wohnräumen auch die privaten Räume für die Bauleute – Schlafraum, Bad, Schrankraum sowie Büro inklusive überdachtem Freibereich. „Hier ist die Outdoorküche untergebracht, samt Pizzaofen“, erzählt der Architekt.
Der Tischler hat im Inneren des Hauses viele Einbauten gemacht, so wurde etwa die Treppe ins Obergeschoß mit Lärche verkleidet. Es ist auch geglückt, jeden Platz der Wohnfläche – in Summe 170 Quadratmeter – auszunutzen, wie zum Beispiel unter der Treppe. Entstanden ist eine sehr heimelige Wohnatmosphäre. In einem kleinen Innenhof ist ein Zengarten entstanden – damit wurde ein Stück Natur hereingeholt.
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