Moderne Homelifte erobern die Architektur der Eigenheime. Einst nur funktional, heute auch als Designstatement, verbinden sie Komfort, Ästhetik und Barrierefreiheit.
29.05.25, 05:00
Es beginnt mit einem leisen Surren. Die Kabine gleitet sanft nach oben, vorbei an vertrauten Wänden, hinein in eine neue Dimension des Wohnens. Homelifte gehören heute zum Repertoire zukunftsorientierter Wohnarchitektur. Nicht nur, weil sie Barrierefreiheit garantieren, sondern weil sie Komfort und Ästhetik neu definieren. Der demografische Wandel, ein gesteigertes Bewusstsein für nachhaltiges Bauen und der Wunsch nach Unabhängigkeit im Alter haben den Homelift vom Nischenprodukt zum begehrten Wohnelement gemacht.
„Ein Homelift ist kein kurzfristiges Konsumgut, sondern eine langfristige Investition mit einer Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten“, weiß Karin Weigl, Geschäftsführerin von Weigl Liftsysteme. „Umso wichtiger ist es, über den Anschaffungspreis hinaus Aspekte wie Verarbeitungsqualität, Wartungsfreundlichkeit sowie die Verfügbarkeit von Ersatzteilen in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung zu stellen.“
Ihr Unternehmen ist seit Jahren auf maßgeschneiderte Lösungen spezialisiert, die sich unauffällig in jede Wohnwelt einfügen – von der Gründerzeitvilla bis zum Smarthome. Je nach Modell kann ein Homelift entweder in einen bestehenden Schacht integriert oder mit einer frei stehenden Konstruktion realisiert werden. „Eine zentrale Rolle spielt auch die Tragkraft und die Anzahl der Personen, die den Lift nutzen sollen“, so Weigl.
Der „Alu/Glas- Homelift“ von Ganser wirkt wie ein Designelement im Raum.
Mit oder ohne Aussicht?
Bernhard Ganser, CEO von Ganser Liftsysteme, sieht die Entwicklung ebenfalls hin zur Individualisierung. Sein Betrieb entwickelt und produziert Homelifte vollständig in Österreich. „Wichtig ist, wie viel Platz für den Lift vorhanden ist. Da wir die Lifte entsprechend dem vorhandenen Platz anpassen, sind wir hier sehr flexibel und finden meist eine Lösung“, so Ganser. „Die Homelifte können im bauseitigen Mauer- oder Betonschacht eingebaut werden. Wir können aber auch einen frei stehenden Alu/Glas-Schacht liefern.“ Um einen geräuscharmen Betrieb zu gewährleisten, wird ein moderner und wartungsarmer Riemenantrieb verwendet. „Die Aufzugtüren und die Kabine sind individuell anpassbar.“
Ein anderes Beispiel für innovative Außenlösungen bietet der QuattroPorte von Ascendor. Dieser schachtlose Kabinenlift wird an der Außenwand des Hauses montiert und benötigt lediglich minimale bauliche Eingriffe. Mit seiner wetterfesten Konstruktion und dem Panoramablick verbindet er Funktionalität mit Ästhetik.
„QuattroPorte“ von Ascendor wird an der Haus-Außenmauer montiert.
Gute Planung ist entscheidend
Die Auswahl des passenden Homelifts hängt von verschiedenen Faktoren ab:
Platzverhältnisse Während innen liegende Lifte bauliche Anpassungen erfordern, bieten Außenlifte eine Alternative ohne Eingriffe in die Bausubstanz. Für indoor gilt: Die Kabinen werden auf Maß gefertigt, sodass sie ideal an die baulichen Gegebenheiten angepasst sind.
Antriebssysteme Hydraulik, Spindelantrieb oder Seilzug – die Wahl beeinflusst Fahrkomfort und Energieeffizienz.
Design Die Gestaltungsmöglichkeiten sind heute vielfältig – von Glas- und Metallelementen bis zu diversen Farbkonzepten.
Sicherheit Moderne Systeme erfüllen europäische Sicherheitsnormen wie EN 81-41 und EN 81-42. Notstromversorgung, Notrufsysteme und automatische Notabsenkung sind Standard.
Der Homelift „Vitmax Eco“ von Weigl fügt sich maßgeschneidert ins räumliche Umfeld.
Hoher Komfort
„Die Integration in Smart-Home-Systeme ermöglicht eine intuitive Steuerung und erhöht den Bedienkomfort – moderne Funktionen wie Multimedia-Integration inklusive“, betont Weigl. Ein weiterer Aspekt ist die Nachhaltigkeit. Moderne Homelifte sind energieeffizient und verfügen über ECO-Standby-Funktionen, die den Stromverbrauch im Ruhezustand minimieren. „Der Energieverbrauch während einer Fahrt liegt etwa auf dem Niveau eines handelsüblichen Staubsaugers mit 2000W Leistung“.
„Für die Installation eines Homelifts ist eine präzise Planung jedenfalls unerlässlich“, sagt Experte Ganser. Techniker vermessen die Gegebenheiten vor Ort und erstellen individuelle Konzepte. „Innen ist in den meisten Situationen der Schachtlift die bessere Lösung, da die Ausführung ohne Schacht auch nicht günstiger ist.“ Ob im Neubau oder als Nachrüstung – Homelifte bieten eine komfortable Möglichkeit, das Eigenheim barrierefrei und zukunftssicher zu gestalten. Und sie setzen neue Maßstäbe für Wohnkomfort und Lebensqualität.
Kosten je nach Platz & Ausführung
Der Preis für einen Homelift ist abhängig von der Ausführungsvariante (Kabinenlift oder Plattform), von Größe, Haltestellen und Ausstattung. Richtwerte: Homelift inkl. Montage mit gegebenem Schacht: ab 30.000 Euro. Homelift inklusive Alu/Glas-Schacht mit zwei bis drei Haltestellen, betriebsfertig montiert: 50.000 Euro. Außen-Homelift QuattroPorte, Standard mit zwei Haltestellen und inklusive Montage: ab 45.000 Euro.
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