Im EU-Vergleich: Österreich ist kein Land der Erfinderinnen

Im EU-Vergleich: Österreich ist kein Land der Erfinderinnen
Insgesamt verzeichnete das EPA aus Österreich 2.355 Patentanmeldungen. Darunter aber nur wenige Frauen.

Auf den im Vorjahr beim Europäischen Patentamt (EPA) eingereichten Patentanmeldungen aus Österreich nannten lediglich 17 Prozent wenigstens eine Frau als Erfinderin. Dies ist der niedrigste Anteil unter den zwölf größeren europäischen Patentanmeldeländern (mit mehr als 2.000 Anmeldungen pro Jahr) und liegt erheblich unter dem Durchschnitt (27 Prozent) der 39 EPA-Mitgliedstaaten. „Die Daten machen deutlich, dass mehr Frauen gefördert werden sollen, um das volle Potenzial an Erfinderinnen auszuschöpfen“, sagt EPA-Präsident António Campinos.

Insgesamt verzeichnete das EPA aus Österreich 2.355 Patentanmeldungen. Das ist ein leichter Rückgang zum Vorjahr (2.381). Dafür bleibt Österreich weiterhin mit Rang sieben unter den Top 10 der Länder mit der höchsten Anzahl von Patentanmeldungen pro Einwohner. Dieser Wert gilt laut EPA als wesentlicher Indikator für die Innovationsstärke eines Landes.

Im EU-Vergleich: Österreich ist kein Land der Erfinderinnen

Insgesamt wurden beim EPA im Vorjahr 199.275 Patentanmeldungen eingereicht. Dies entspricht einem Anstieg um 2,9 Prozent gegenüber 2022. „Das EPA wurde mit der Prüfung von mehr Patentanmeldungen als je zuvor betraut“, sagt Campinos. „Kleine und mittlere Unternehmen nutzen immer häufiger Patente. Ihr Anteil an den Anmeldungen erreichte im vergangenen Jahr den bisher höchsten Stand.“

Diese Unternehmen können nun laut Campinos auch von dem im Vorjahr neu geschaffenen Einheitspatent profitieren. Erfinderinnen und Erfindern biete es eine einfachere und kostengünstigere Möglichkeit, ihre Erfindungen im gesamten EPA-Raum zu schützen. Patentinhaber aus Österreich stellten 504 Anträge auf einheitlichen Patentschutz. Insgesamt wurden mehr als 18.300 dieser Anträge gestellt.

Schweiz voran

43 Prozent aller Anmeldungen stammten von Unternehmen und Erfindern aus den 39 Mitgliedstaaten des EPA. Schweiz führt vor Schweden und Dänemark das Ranking an. Der Rest kam von außerhalb Europas. Die fünf wichtigsten Herkunftsländer für Anmeldungen beim EPA waren die USA, Deutschland, Japan, China und Südkorea.

In Österreich sind die anmeldestärksten Bundesländer Wien vor Oberösterreich und der Steiermark. Nach Unternehmen gereiht führt Borealis (Kunststoffe) vor Tridonic (Lichttechnologie) und Julius Blum (Beschläge) die Rangliste an. Klee

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