Huawei verbuchte auch durch US-Sanktionen Umsatzeinbruch
Der Sanktionsstreit mit den USA hinterlässt weiter Spuren in den Bilanzen des chinesischen Smartphone-Herstellers und Netzwerkausrüsters Huawei. Finanzchefin Meng Wanzhou, die auf Betreiben der USA in Kanada unter Hausarrest gestellt worden und erst im vergangenen Jahr wieder auf freien Fuß gekommen war, konnte am Montag zwar ein deutliches Gewinnwachstum verkünden, doch die Umsätze brachen gleichzeitig ein.
Belastete Beziehung
Beide Entwicklungen haben ihre Wurzeln auch in den Streitigkeiten zwischen den USA und China.
Meng war im Dezember 2018 auf Ersuchen der USA in Kanada festgenommen worden. Die USA warfen ihr Betrug und den Bruch der Sanktionen gegen den Iran vor. Sie bestritt dies stets. Huawei war 2019 vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump auf eine schwarze Liste für den US-Handel gesetzt worden.
Die USA werfen dem Konzern vor, Verbindungen zur Regierung in Peking zu pflegen und vermuten, Huawei biete eine Art Hintertür für Spione, um an Staats- oder Firmengeheimnisse zu gelangen. Huawei bestreitet dies.
Doch die Folgen des US-Drucks und die Coronakrise hatten Huawei auch zu Verkäufen von Firmenteilen gezwungen, der Konzern trennte sich etwa von seiner Billig-Smartphone-Marke Honor und dem Server-Unternehmen x86. Im März 2021 waren Huawei dann erste Gelder aus der Honor-Transaktion zugeflossen.
Unvorhersehbars Umfeld
Insgesamt konnte Huawei durch die Verkäufe von Unternehmensteilen den Gewinn im vergangenen Jahr um 76 Prozent steigern, wie Meng sagte. Der Umsatz brach dagegen um fast 30 Prozent ein. Huawei hatte dies schon im vergangenen Dezember prognostiziert - und "ein unvorhersehbares Umfeld für die Wirtschaft, die Politisierung von Technologie und einen Trend in Richtung Deglobalisierung" beklagt.
Die Ergebnisse des vergangenen Jahres zeigten aber, dass Huawei besser mit Unsicherheiten umgehen könne, betonte Meng. Der Druck der USA habe Huawei stärker geeint.
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