Hohe Gaspreise bescherten Norwegen Rekord-Handelsüberschuss
Die hohen Gaspreise haben Norwegen im abgelaufenen Jahr vor allem wegen der hohen Gaspreise einen Rekord beim Handelsüberschuss gebracht. Das skandinavische Land kam 2022 auf Gesamtexporte im Wert von rund 2,6 Billionen norwegischen Kronen (243 Mrd. Euro), was einem Plus von 87,2 Prozent zum Vorjahr entsprach. Das teilte die norwegische Statistikbehörde SSB am Montag mit. Importiert wurden demnach Waren im Wert von gut 1,0 Billionen Kronen.
Damit kommt Norwegen auf einen Handelsüberschuss von knapp 1,6 Billionen Kronen - das entspricht fast dem Dreifachen des Überschusses des Jahres 2021.
Als Hauptursache für das enorme Plus machten die Statistiker den Export von Erdgas aus. Dieser habe sich im Jahresvergleich auf den Wert von 1,36 Mrd. Kronen fast verdreifacht und mache damit über die Hälfte des Gesamtexportwertes 2022 aus. Demnach wurden im Jahr 117,7 Mrd. Normkubikmeter gasförmiges Erdgas exportiert, um 3,3 Prozent mehr als 2021. Dies entsprach dem zweithöchsten Exportvolumen nach dem Rekordjahr 2017. Zugleich exportierte das Nicht-EU-Land Rohöl im Wert von knapp 549 Mrd. Kronen, um 54,8 Prozent mehr als 2021. Dabei sank das Öl-Exportvolumen um 3 Prozent.
Die Energiepreise waren 2022 vor allem wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine hochgeschossen. Ein verminderter Zugang zu russischem Gas sei die Hauptursache für den Preisanstieg, erklärte die SSB-Außenhandelsstatistikerin Therese Vestre.
Norwegen hat Russland im vergangenen Jahr auch als wichtigster Gaslieferant für Deutschland abgelöst. 33 Prozent des 2022 von der Bundesrepublik importierten Gases kamen aus Norwegen, noch 22 Prozent aus Russland. Das hatte die Bundesnetzagentur jüngst mitgeteilt. Im Jahr 2021 hatte Russland noch 52 Prozent des Gases geliefert.
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