Höchst unangenehm: Unternehmensberatung des WKÖ-Bundessparten-Obmanns ist pleite

Höchst unangenehm: Unternehmensberatung des WKÖ-Bundessparten-Obmanns ist pleite
Nach Pech bei einem Investment musste bekannter Berater und WKÖ-Funktionär den Weg zum Konkursgericht antreten. Funktionen zurückgelegt.

„Die Sparte Information und Consulting vertritt die Interessen von 127.000 Unternehmen aus den Sektoren Information, Kommunikation und Consulting. Als Motor des Innovations- und Zukunftsstandortes Österreich tragen diese wissensbasierten Dienstleistungsunternehmen 72 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei und beschäftigen 225.000 Arbeitnehmer“, heißt es auf der Homepage der Wirtschaftskammer Österreich.

Über eine dieser Mitgliedsfirmen, die InfoManagement Unternehmensberatungsges.m.b.H. mit Sitz in Wien, wurde gestern, Dienstag, ein Insolvenzverfahren am Handelsgericht Wien eröffnet. Das geht aus der Ediktsdatei des Justizministeriums hervor. Es handelt sich dabei um ein Konkursverfahren. Zum Insolvenzverwalter ist der Anwalt und ausgewiesene Sanierungsexperte Günther Hödl bestellt worden.

Brisant ist das Insolvenzverfahren auf jeden Fall, betrifft es doch die Unternehmensberatungsfirma von Kommerzialrat Robert Bodenstein. Er war bis vor kurzem Bundesobmann der Sparte Information und Consulting in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und Spartenobmann in der Wirtschaftskammer Wien. Zugleich saß er im arbeitsrechtlichen Ausschuss der WKÖ. Beide Funktionen legte er wegen des Verfahrens aber zurück, wird betont.

 

Dem Vernehmen nach hatte Hödl noch keinen Kontakt mit Robert Bodenstein. Weiters soll im Insolvenzakt vor allem ein reger Email-Verkehr zwischen dem Unternehmen un den Abgabenbehörden dokumentiert sein. Offenbar konnte keine außergerichtliche Lösung erzielt werden.

Bodenstein selbst bestätigt „diesen höchst unangenehmen Vorgang" im Gespräch mit dem KURIER. Ihm liegen aber noch keine Unterlagen darüber vor.

Investment schiefgelaufen

„Ich nehme an, dass die Gebietskrankenkasse mit einem Antrag erfolgreich war“, sagt Bodenstein zum KURIER. Auslöser der gesamten Misere sei ein „Investment seiner Firma gewesen, das nicht aufgegangen ist“. „Mit diesem Investment hat sich meine Firma übernommen“, sagt er. Die Forderung der Gebietskrankenkasse soll aber nur ein paar Tausend Euro betragen. Zugleich soll es einen Rückstand beim Finanzamt geben. Dem Vernehmen dürfte diese Forderunge höher sein, als die der Gebietskrankenkasse.

Bodenstein will nun seine Firma über das gerichtliche Insolvenzverfahren entschulden und sanieren.

Dem Firmenbuchgericht liegen  keine aktuellen Bilanzen der Firma vor, nur eine zum Stichtag 31. Jänner 2016. In dieser Bilanz werden die Verbindlichkeiten mit knapp 98.000 Euro beziffert und das Eigenkapital mit 354.000 Euro.

Folgende Information zu seinen Person finden sich in OTS-Aussendungen seiner WKÖ-Bundessparte:

Die Spartenkonferenz der Bundessparte Information und Consulting (BSIC) in der Wirtschaftskammer Österreich hat Robert Bodenstein einstimmig zum Bundesspartenobmann für die Funktionsperiode 2015 - 2020 wiedergewählt. Bodenstein sieht als größte Herausforderung für die nächsten Jahre die rasant fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche, die insbesondere für die Wirtschaft tiefgreifende Strukturänderungen notwendig machen wird.

Bodenstein hat seine Funktionen mittlerweile zurückgelegt.

Höchst unangenehm: Unternehmensberatung des WKÖ-Bundessparten-Obmanns ist pleite

Das Konkursedikt

Kommentare