Hitze, KI, Industrie: Globaler Energieverbrauch stark angestiegen

Rechenzentren werden weltweit ausgebaut, um den steigenden Bedarf nach KI-Lösungen zu decken
Laut internationaler Energieagentur wuchs der Energieverbrauch 2024 doppelt so stark wie in den Jahren davor.

Zusammenfassung

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  • Der weltweite Energieverbrauch stieg 2024 um 2,2 %, angetrieben durch erhöhten Strombedarf und mehr Nachfrage nach Gas, Öl und Kohle.
  • Erneuerbare Energien und Kernkraft machten 80 % des zusätzlichen Stroms aus, wobei der Stromverbrauch um 4,3 % zunahm.
  • Es gibt eine Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Emissionen, da CO2-Emissionen nur um 0,8 % stiegen trotz 3,2 % BIP-Wachstum.

Der weltweite Energieverbrauch ist 2024 deutlich schneller gestiegen als in den Jahren davor. Zwar war die Zunahme des Energiebedarfs mit 2,2 Prozent geringer als das globale Wirtschaftswachstum von 3,2 Prozent, aber immer noch fast doppelt so stark wie durchschnittlich im letzten Jahrzehnt. Haupttreiber dieser Entwicklung war der Stromverbrauch, aber auch die Nachfrage nach Erdgas, Öl und Kohle ist gestiegen, wie aus dem jüngsten Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA) hervorgeht.

In ihrem am Montag veröffentlichten "Global Energy Review" liefert die IEA eine globale Einschätzung der Trends im Energiesektor für 2024, basierend auf den neuesten Daten. "Fest steht, dass der Stromverbrauch rasant wächst und den Gesamtenergiebedarf so stark antreibt, dass jahrelange Rückgänge in den entwickelten Volkswirtschaften umgekehrt wurden", erklärte IEA-Direktor Fatih Birol. "Die Folge ist eine erhöhte Nachfrage nach allen wichtigen Energieträgern, wobei erneuerbare Energien den größten Anteil am Wachstum ausmachen, gefolgt von Erdgas."

Erdgas-Nachfrage um 2,7 Prozent gestiegen

Die Nachfrage nach Erdgas stieg 2024 um 115 Milliarden Kubikmeter oder 2,7 Prozent. Die Ölnachfrage wuchs um 0,8 Prozent, wobei der Anteil von Erdöl am Gesamtenergieverbrauch erstmals unter 30 Prozent fiel. Inzwischen ist jedes fünfte neu verkaufte Auto ein Elektroauto, was den Rückgang der Ölnachfrage für den Straßenverkehr maßgeblich beeinflusst hat. Die globale Kohlenachfrage stieg 2024 um 1 Prozent. Hauptgrund dafür sind Hitzeperioden in den bevölkerungsreichsten Ländern der Welt: Indien und China.

Schwellen- und Entwicklungsländer trugen mehr als 80 Prozent zum Anstieg des Energieverbrauchs bei, trotz eines langsameren Wachstums in China, dessen Energieverbrauch um weniger als 3 Prozent stieg - halb so stark wie 2023 und deutlich unter seinem jüngsten Jahresdurchschnitt. In den Industrieländern wurde nach mehreren Jahren des Rückgangs wieder ein Verbrauchsanstieg um fast 1 Prozent verzeichnet. In Europa waren es 0,5 Prozent, in den USA 1,7 Prozent. In Japan dagegen sank der Energieverbrauch um 1,2 Prozent.

Stromverbrauch legte um 4,3 Prozent zu

Der Stromverbrauch stieg 2024 um 1.100 Terawattstunden oder 4,3 Prozent. Ursächlich dafür waren nach Ansicht der IEA Rekordtemperaturen, die die Nachfrage nach Kühlung erhöhten, sowie steigender industrieller Verbrauch, die Elektrifizierung des Verkehrs und das Wachstum von Rechenzentren und künstlicher Intelligenz.

Die weltweit neu installierte Kapazität erneuerbarer Energien erreichte rund 700 Gigawatt - ein neuer Rekordwert. Der Ausbau der Atomkraft erreichte das fünfthöchste Niveau der letzten zwei Jahrzehnte. Dadurch wurden 80 Prozent des zusätzlichen Stroms aus erneuerbaren Energien und Kernkraft erzeugt, die zusammen erstmals 40 Prozent der weltweiten Stromerzeugung ausmachten. Auch die Stromerzeugung aus Erdgas nahm stetig zu, um die steigende Nachfrage zu decken.

Entkoppelung von BIP und Emissionen

Die weltweiten CO2-Emissionen sind laut IEA um 0,8 Prozent angestiegen, das Bruttoinlandsprodukt um 3,2 Prozent. "Wenn man daraus etwas Positives mitnehmen kann: Es gibt eine zunehmende Entkoppelung von Wirtschaftswachstum und Emissionssteigerung", sagt Birol. Dank mehr erneuerbaren Energien, mehr Kernenergie, mehr Elektrofahrzeugen und anderen energieeffizienten Technologien sei wirtschaftlicher Aufschwung immer weniger mit klimaschädlichen Emissionen verknüpft.

Bestes Beispiel dafür ist China, schildert Lara Cozzi, Direktorin für Nachhaltigkeit in der IEA. Dort seien Emissionen um 0,4 Prozent angestiegen. Auch wenn der Kohleverbrauch im Land gestiegen ist, der Ausbau von Solar- und Windkraft war noch viel stärker.

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