Handels-KV: "Wenn Angebot passt, können wir den Sack zumachen"

HERBSTLOHNRUNDE - KV-VERHANDLUNGEN IM HANDEL: TREFELIK / FERRARI
Dritte Verhandlungsrunde startete in lockerer Atmosphäre. Positionen noch weit auseinander, aber Abschluss am Montag möglich.

Noch rechtzeitig vor dem ersten Adventsamstag scheint eine Einigung bei den laufenden Verhandlungen um einen neuen Kollektivvertrag für die 450.000 Beschäftigten im heimischen Handel möglich. Vor der dritten Verhandlungsrunde am Montag lagen die Positionen zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite zwar noch weit auseinander, doch beide Seiten zeigten sich konstruktiv-optimistisch. 

"Wenn das Angebot passt, können wir den Sack zumachen", sagte GPA-Bundesgeschäftsführer Mario Ferrari vor Verhandlungsbeginn um 11 Uhr. WKÖ-Handelsobmann Rainer Trefelik bezeichnete die Gesprächsbasis als "extrem konstruktiv".

Die Gewerkschaft fordert wie berichtet zumindest 2,9 Prozent mehr Gehalt, exakt so viel wie der Zwei-Jahres-Abschluss vorgesehen hätte. Die Arbeitgeber boten in der zweiten Verhandlungsrunde 2,25 Prozent. Weil die Arbeitnehmervertreter dies nicht akzeptieren, fanden in der Vorwoche erste Betriebsversammlungen statt.  Die den Verhandlungen zu Grunde liegende Jahresinflation liegt bei 3 Prozent.

Arbeitnehmervertreter wollen auch Rahmenrecht ändern

Die Gewerkschaft möchte auch Verbesserungen im Rahmenrecht erreichen. Sie fordert etwa ein Recht auf Aufstockung der Arbeitszeit, wenn regelmäßig Mehrarbeit geleistet wird und 50 Prozent Zuschlag ab der ersten Mehrarbeitsstunde. Eine weitere Forderung sind zusätzliche dauerhafte Freizeittage. Trefelik sprach am Montag von einem "Gesamtpaket", das verhandelt werde. Im Vorfeld zeigte er sich aber eher skeptisch, dass in der kurzen Zeit auch große Reformen verhandelt werden können. Am Ende werde es vor allem um die Prozentzahl gehen. 

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