Handels-KV: Erste Verhandlungsrunde ergebnislos beendet

HERBSTLOHNRUNDE: KV-VERHANDLUNGEN IM HANDEL - FERRARI/TREFELIK
Verhandler schlossen schnellen Abschluss wie bei den Metallern schon im Vorfeld aus. Unterschiedliche Ansichten zur wirtschaftlichen Lage.

Schon zum Auftakt zu den Kollektivvertragsverhandlungen für die 450.000 Beschäftigten im heimischen Handel stand zumindest eines fest: Einen Blitzabschluss wie bei den Metallern wird es nicht geben. Das schlossen sowohl die Arbeitnehmer- als auch die Arbeitgebervertreter aus.  Nach sieben Stunden wurden die Verhandlungen ergebnislos beendet.

Die Vorstellungen über die KV-Erhöhung sind zu unterschiedlich. Wie berichtet, fordert die Gewerkschaft zumindest eine Abgeltung der rollierenden Inflation von 3 Prozent sowie Verbesserungen bei den Rahmenbedingungen wie einen Mehrarbeitszuschlag von 50 Prozent und mehr Freizeittage bei längerer Firmenzugehörigkeit. 

Das sei leistbar und sichere die Kaufkraft der Handelsangestellten, was   dem Handel zugutekomme. Die Branche befinde sich in einem leichten Aufschwung, so der Chefverhandler und Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft GPA, Mario Ferrari.

Das sieht Handelsobmann und Arbeitgeber-Chefverhandler Rainer Trefelik (WKO) freilich ganz anders. So wie in verschiedensten Branchen derzeit der Fall, müsse das schwierige Umfeld auch im Handels-KV abgebildet werden. "Es ist nicht allen bewusst, dass die nun schon fünf Jahre währende Dauerkrise noch nicht vorbei ist und dass diese Tatsache Folgen für die Lohnverhandlungen haben muss.“

Hohe Gehaltsabschlüsse würden auch nicht 1:1 als Kaufkraft in den Handel fließen. Diese Hoffnung hätte sich in den letzten Jahren nicht erfüllt. Trefelik verwies auch auf die gesamtwirtschaftliche Bedeutung des Handels-Abschlusses: "Wir müssen alle zusammenstehen und konstruktiv zu Lösungen kommen, um die Inflation zu dämpfen."

Den Wünschen der Gewerkschaft, auch über bessere Rahmenbedingungen zu diskutieren, steht Trefelik eher skeptisch gegenüber. Es sei nicht die Zeit, um aus dem Verhandlungen mit mehr Urlaubstagen heraus zu kommen. Es gehe am Ende des Tages um die prozentuale Gehaltserhöhung.  Nach den Auftaktsgesprächen heute sind noch zwei weitere Verhandlungstermine, am 13. und 24. November, bereits fixiert. 

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