Handel mit 8. Dezember "ziemlich zufrieden, aber nicht euphorisch"
Die heimischen Händler melden für den 8. Dezember eine hohe Kundenfrequenz. "Über alle Handelsbranchen und Regionen hinweg sind wir mit der Geschäftsentwicklung am heutigen verkaufsoffenen Marienfeiertag ziemlich zufrieden, aber nicht euphorisch", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will in einer Aussendung. In den Einkaufsstraßen falle die Bilanz "wetterbedingt gemischt aus". Die Shoppingcenter meldeten hingegen ein starkes Besucheraufkommen und hohe Umsätze.
"Die Geschäfte in den Top-Lagen berichten heute von einer soliden Kundenfrequenz und überdurchschnittlich großen Warenkörben", sagte Handelsverband-Geschäftsführer Will. In vielen Neben- und Randlagen habe hingegen das Regenwetter dem Handel am Vormittag "einen Strich durch die Rechnung gemacht". "Am Nachmittag hat der Besucheransturm aber fast flächendeckend deutlich zugelegt", so der Interessenvertreter. Starke Frequenzbringer seien einmal mehr die heimischen Weihnachtsmärkte, die auch zu zahlreichen Spontankäufen im stationären Handel führen.
Weihnachtsgeschäft 2025 "bis dato leicht über Vorjahr"
Auch die 16 Einkaufszentren von Spar European Shopping Centers (SES) von Wien bis Vorarlberg meldeten am Marienfeiertag "eine erfreulich gute Frequenz". Im Designer Outlet in Parndorf (Bezirk Neusiedl am See) nutzen viele Gäste aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland den freien Tag, aber auch Gäste aus der Slowakei und Ungarn waren vor Ort.
Laut einer aktuellen Blitzumfrage des Handelsverbandes liegen die Umsätze im Weihnachtsgeschäft 2025 "bis dato leicht über dem Niveau von 2024" - vor allem, weil der 8. Dezember heuer auf den Montag gefallen ist. Den Konsumenten steht dadurch im Vergleich zum Vorjahr ein zusätzlicher Einkaufstag zur Verfügung.
Händler dürfen am Marienfeiertag von 10 bis 18 Uhr offenhalten
Händler dürfen am Marienfeiertag ihre Geschäfte von 10 bis 18 Uhr offenhalten. Die Arbeit am 8. Dezember ist für Handelsbeschäftigte freiwillig, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dürfen nicht dazu gezwungen werden. "Offene Geschäfte am 8. Dezember polarisieren auch nach drei Dekaden noch immer, wenngleich sich der Marienfeiertag vor allem bei jungen Konsumentinnen und Konsumenten längst als Einkaufstag etabliert hat", so der Handelsforscher Ernst Gittenberger vom Institut für Handel, Absatz und Marketing (IHaM) der Universität Linz. Trotz Verfestigung der Einkaufsgewohnheiten und der - vor allem in Wien - hohen Shopping-Beliebtheit würden mehr als die Hälfte der Österreicherinnen und Österreicher offene Geschäfte zu Maria Empfängnis ablehnen, verwies der Wissenschaftler auf eine aktuelle IHaM-Umfrage.
Viele Händler müssen sich ein Aufsperren am 8. Dezember auch genau überlegen. "Vor allem außerhalb von hochfrequenten Standorten gilt es aus betriebswirtschaftlicher Sicht genau abzuwägen, ob sich ein Aufsperren der Geschäfte am Marienfeiertag angesichts steigender Kosten und Personalzuschlägen überhaupt lohnt", erklärte IHaM-Institutsvorstand Christoph Teller. "Das Risiko im Spannungsfeld zwischen kalkulierbaren Kosten und nicht vorhersehbaren Umsätzen bleibt jedenfalls, aber nicht aufsperren bringt gar keine Umsätze", so der Linzer Handelsforscher. Mehr Öffnungsstunden würden jedoch nicht zwingend ein zusätzliches Umsatzvolumen bedeuten, oft verschiebe sich der Umsatz innerhalb des bestehenden Zeitfensters. Der Feiertag würde aber für "time poor, cash rich"-Kunden zusätzliche Möglichkeiten bieten, stationär einzukaufen.
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