Großer Verlust bei Humanic-Mutter Leder & Schuh

Der Schuhhandel ist stark von den Folgen der Corona-Pandemie betroffen.
Fast 35 Mio. Euro Verlust bei 150,6 Mio. Euro Umsatz - Vorkrisen-Umsatz ab 2022 erwartet - Neuerliche Lockdowns könnten Bestand der Firma gefährden

Mehrere Lockdowns, Homeoffice, geschlossene Restaurants sowie ausgefallene Feiern und Bälle sorgten dafür, dass keine neuen Schuhe gebraucht wurden. Die steirische Leder&Schuh-Gruppe (Humanic, Shoe4You), die im Geschäftsjahr 2019 noch einen Gewinn von 1,6 Mio. Euro gemacht hat, erzielte im Coronajahr 2020 einen Megaverlust von fast 35 Mio. Euro, geht aus dem Jahresabschluss im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" von dieser Woche hervor.

Die Umsatzerlöse reduzierten sich deutlich von 194,6 auf 150,6 Mio. Euro. Der Mitarbeiterstand ging von in Summe 1.345 im Jahr 2019 auf 1.295 im vergangenen Jahr zurück. Staatliche Hilfen wie Kurzarbeit oder Fixkostenzuschüsse sowie betriebliche Maßnahmen wie die Reduktion bzw. Verschiebung von Warenbestellungen oder Optimierung von Logistik und Zentralkosten hielten die Firma über Wasser. In Summe seien staatliche Unterstützungen von 10,6 Mio. Euro ertragswirksam erfasst worden, heißt es im Geschäftsbericht.

Ab dem Geschäftsjahr 2022 geht das Management von einer Annäherung des Umsatzes an das Vor-Coronaniveau aus. Der Fortbestand des Unternehmens sei zwar mit Stand März 2021 gewährleistet, schreibt die Firma, allerdings könnten abermalige, mehrere Wochen andauernde Lockdown-Situationen erneut zu maßgeblichen Liquiditätsabflüssen führen, die den Bestand der Gesellschaft gefährden können.

Leder & Schuh hat neben Österreich auch Standorte in Deutschland, Slowenien, Tschechien, in der Slowakei und in Bulgarien.

Kommentare