Großbritannien will ab 2035 keine Benzin- und Diesel-Pkw zulassen

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Premier Johnson: Aus für diese Fahrzeuge wird damit um fünf Jahre vorgezogen.

Großbritannien will ab 2035 keine neuen Diesel-, Benzin- und Hybrid-Autos mehr zulassen. Das Aus für diese Fahrzeuge werde damit um fünf Jahre vorgezogen, kündigte Premierminister Boris Johnson laut Manuskript für eine Rede an, die er am Dienstag halten wollte. "So wie wir unser Konzept für Null-Emissionen im Jahr 2050 in diesem Jahr entwickeln werden, so wollen wir auch andere Staaten auf dieses Ziel verpflichten."

In Glasgow wird heuer die Weltklima-Konferenz stattfinden, wo sich die Staatengemeinschaft auf neue, ehrgeizigere Ziele verpflichten soll, um den Pariser Weltklimavertrag zu erfüllen. In Großbritannien sind derzeit noch 90 Prozent der Neuzulassungen Diesel oder Benziner. Viele Städte in Großbritannien leiden unter schlechter Luft, besonders London. Die Schadstoffe sind auch eine unmittelbare Gefahr für die Gesundheit der Menschen. Londons Bürgermeister Sadiq Khan bezeichnete einmal die Luft in der Hauptstadt als "Killer".

Vor der UN-Konferenz gab es in Großbritannien bereits Ärger: Die frühere Klima- und Energie-Staatssekretärin Claire O'Neill war in der vergangenen Woche von Johnson als Präsidentin des Treffens geschasst worden. Sie wehrte sich gegen die Entscheidung in einem Brief an ihn, aus dem am Dienstag die Financial Times zitierte. O'Neill wirft Johnson Mangel an Führungsqualitäten vor. Ihr Nachfolger soll Berichten zufolge nächste Woche bestimmt werden.

Frankreich will Autos mit Verbrennungsmotoren ab 2040 nicht mehr genehmigen. Norwegen peilt schon ab 2025 an, nur noch Autos ohne CO2-Emissionen zuzulassen.

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