Grippostad-Hersteller Stada will im Herbst an die Börse

Das Logo der Stada Arzneimittel AG ist an ihrem Hauptsitz in Bad Vilbel bei Frankfurt abgebildet.
Wäre einer der größten Börsengänge in Europa in diesem Jahr. Arzneimittelhersteller steigerte Umsatz um 6 Prozent auf 2,12 Mrd. Euro.

Der deutsche Arzneimittelhersteller Stada nimmt nach einem starken ersten Halbjahr einen neuen Anlauf für seine milliardenschwere Rückkehr an die Frankfurter Börse. "Wir bereiten einen Börsengang im Herbst vor, sofern die Rahmenbedingungen stimmen", sagte Stada-Chef Peter Goldschmidt in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview mit der Deutschen Presse-Agentur. Das wäre heuer einer der größten Börsengänge in Europa.

Das Unternehmen mit Sitz in Bad Vilbel bei Frankfurt ist bekannt für Marken wie Grippostad oder Ladival-Sonnenmilch. Auch Silomat, Antistax und Hirudoid gehören zu Stada. 

Stada wird mit rund 10 Mrd. Euro bewertet, hatte einen bereits für das Frühjahr geplanten Börsengang Insidern zufolge im März kurzfristig verschoben. Als Grund galt die hohe Marktunsicherheit infolge der Zolldrohungen von US-Präsident Donald Trump. "Unsere Abhängigkeit vom US-Markt und von Zollreformen ist sehr gering", betonte Goldschmidt nun. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven hatten den Arzneimittelhersteller aus Bad Vilbel bei Frankfurt 2017 für 5,3 Mrd. Euro gekauft und von der Börse genommen.

Umsatzsteigerung im Halbjahr

Rückenwind für die Pläne liefern die am Donnerstag vorgelegten Geschäftszahlen. Im ersten Halbjahr steigerte Stada den währungsbereinigten Umsatz um 6 Prozent auf 2,12 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (EBITDA) kletterte um 5 Prozent auf einen Rekordwert von 481 Mio. Euro. Getragen wurde das Wachstum vor allem vom Geschäft mit Spezialpharmazeutika, das um 18 Prozent zulegte. Hier profitierte Stada von der starken Nachfrage nach dem Stelara-Biosimilar Uzpruvo. "Unsere Pipeline ist gut gefüllt", sagte Goldschmidt und verwies auf künftige Produkte, die auch die begehrten GLP-1-Abnehmpräparate umfassten.

Das Umfeld für Börsengänge in Deutschland gilt zwar als schwierig - zuletzt hatten der Online-Autoteilehändler Autodoc und der Medizintechnikanbieter Brainlab ihre Pläne abgesagt. Experten sehen Frankfurt jedoch als einen der Börsenplätze, die eine Belebung des europäischen Marktes in den kommenden Monaten anführen könnten.

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