Goldpreis-Absturz kommt Schweizer Notenbank teuer

Ein Stapel glänzender Goldbarren vor einem schwarzen Hintergrund.
13,2 Mrd. Franken mussten die Notenbanker im ersten Halbjahr für 1040 Tonnen Gold abschreiben.

Der jüngste Verfall beim Goldpreis kommt die Schweizer Nationalbank (SNB) teuer zu stehen. Insgesamt mussten die Notenbanker im ersten Halbjahr 2013 einen Verlust von 7,3 Milliarden Franken (5,9 Mrd Euro) hinnehmen, wie sie am Dienstag in Bern mitteilten.

Maßgeblich waren vor allem Abschreibungen auf das Edelmetall: Die SNB beziffert den Bewertungsverlust auf den Bestand von 1040 Tonnen auf 13,2 Milliarden Franken. Schadensbegrenzung gelang mit Devisengeschäften: Der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen der Nationalbank betrug in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 5,8 Milliarden Franken.

Der Goldpreis war zwischen April und Juni massiv unter Druck gekommen, nachdem Profi-Anleger das Edelmetall in Erwartung einer nicht mehr ganz so lockeren US-Geldpolitik auf die Verkaufslisten gesetzt hatten.

Zentralbanken passen die Bewertung ihrer Goldreserven von Zeit zu Zeit an die Marktpreise an - dadurch können hohe Buchgewinne oder -verluste entstehen.

Gold: Ein Teil der Devisenreserven

Reserven Jede Nationalbank verfügt über Devisenreserven, die sich rasch mobilisieren lassen, um die Landeswährung zu stützen. Physisches Gold zählt dazu. In Österreich entfallen derzeit 58,6 Prozent der Devisenreserven auf Gold.

Handel Auch Notenbanken treten regelmäßig als Käufer oder Verkäufer von Gold auf. 1999 wogen die heimischen Goldreserven noch 407 Tonnen. Seit 2007 machen sie unverändert 280 Tonnen aus, die derzeit rund elf Milliarden Euro wert sind.

Besonders gewaltige Goldbestände hortet die Deutsche Bundesbank. Ende 2011 waren es 3396 Tonnen. Das sind die zweithöchsten Reserven der Welt, nach den USA.

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