Noch vor Weihnachten wird eine Teuerungsprämie von 3000 Euro pro Beschäftigtem ausbezahlt, ab 1. Jänner gibt es eine Lohnerhöhung von 8,5 Prozent.
„Keine Flugausfälle“ laut Austro-Control-Sprecher
„Wir gehen davon aus, dass es zu keinen Flugausfällen oder Verspätungen kommt. Es wurden entsprechende Vorkehrungen getroffen“, erklärt dazu Austro-Control-Sprecher Markus Pohanka. Im Management hat man wenig Verständnis für die Betriebsversammlung. „Das Unternehmen ist bei den KV-Verhandlungen an seine Grenzen gegangen“, sagt Pohanka. Austro Control müsse noch die Folgen von Corona bewältigen und leide unter der massiven Teuerung, trotzdem sei es ein solider Abschluss plus Teuerungsprämie für die Mitarbeiter gelungen. Die Dauer der Betriebsversammlung wurde offen gelassen.
Der Hintergrund der betriebsrätlichen Aktion dürfte der schon lange schwelende Konflikt zwischen zwei Teil-Gewerkschaften sein. Der Großteil der Belegschaft wird traditionell von der GPF vertreten, der Gewerkschaft der Post- und Fernmeldebediensteten. Die rund 350 Lotsen, die Spitzenverdiener in der Austro Control, sind hauptsächlich Mitglieder der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida. Deren Luftfahrt-Vorsitzender Daniel Liebhart ist im Unternehmen als Betriebsrat für die Lotsen im Flugsicherungstower in Schwechat zuständig.
Die vida-Gewerkschafter unter ÖBB-Betriebsratschef Roman Hebenstreit verfolgen einen scharfen Kurs. Sie riefen Ende November den 24-stündigen Warnstreik der Eisenbahner aus, um Druck auf die Arbeitgeber zu machen. Bei den Lohnverhandlungen mit der Austro Control forderte vida mehr als die GPF.
"Nur Zwischenergebnis" zu den KV-Verhandlungen der Fluglotsen
Für Liebhart geht es nur um ein "Zwischenergebnis" zu den KV-Verhandlungen, über das die Lotsen am Donnerstag informiert würden. Das weitere Vorgehen hänge dann von der Meinung der Kolleginnen und Kollegen ab. Jede Gewerkschaft vertrete ihre Mitglieder, argumentierte Liebhart im Gespräch mit dem KURIER.
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