Gärtner Anton Starkl zur Konkurrenz: "Unmoralisch und schäbig"
Zumindest nach Ostern dürfen die Geschäfte schrittweise wieder öffnen, von einem Osterfrieden in der Handelsbranche kann deswegen aber keine Rede sein. Im Gegenteil.
„In der Branche kocht es“, sagt der Unternehmer Anton Starkl. Und meint damit wohl auch seinen eigenen Gemütszustand.
Denn während Gartencenter noch immer geschlossen haben, machen große Supermarkt- und Diskontketten weiterhin mit Pflanzen und Blumenerde Geschäfte. „Sie haben sogar mit diesen Sortimenten geworben. Das ist unmoralisch und schäbig“, findet Starkl. Das Argument, dass die Werbeprospekte längst gedruckt und die Ware längst im Lager war, lässt er nicht gelten. „Meine Werbung war auch Anfang März fertig, trotzdem hab ich zusperren müssen. Und zwar von heut’ auf morgen.“
Den entstandenen Schaden beziffert er mit rund 700.000 Euro. „Wir Gärtner machen normal bis Mai rund 70 Prozent des Jahresumsatzes. Jeder Tag, der jetzt zu ist, kostet mich viel Geld.“ Zu allem Überdruss müsse er sich die ganze Zeit anhören, wie die großen Handelsketten „in den Himmel gelobt“ werden, weil sie den Kundenansturm meistern. „Die nutzen doch ihre Marktmacht jetzt bis zum Exzess aus.“ Und dann würde auch noch das Bundesheer kommen, um zu helfen, wettert er und fügt süffisant hinzu: „Bitte, das wünsch’ ich mir in der Hochsaison auch.“
Unklare Regelung
Anton Starkl ist stolz, aus einer Gärtnerdynastie zu kommen: „16 Mitglieder unserer Familie sind Gärtner.“ Der gemeinsame Name sorgt bei Konsumenten aber auch für Verwirrung. Zumindest jetzt, in Coronazeiten.
Denn während Anton Starkl vergangenen Freitag sein Gartencenter Frauenhofen wieder aufgesperrt hat, müssen seine Geschwister noch geschlossen halten. Hintergrund ist die Regelung, dass landwirtschaftliche Betriebe öffnen dürfen, also auch Gartenbaubetriebe, wie jener von Anton Starkl. „Meine Geschwister haben nur Gartencenter, dürfen also nicht aufsperren.“ Gerade habe ihn seine Schwester angerufen. Einer ihrer Kunden könne nicht verstehen, warum sie zu hat. Starkl: „Meines Erachtens hat bei vielen Regelungen der Hausverstand versagt.“
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