Für wen sich der Wechsel des Stromanbieters wieder auszahlt
Am Stromanbietermarkt bewegt sich wieder etwas. Das Tarifvergleichsportal durchblicker hat sich angesehen, was die Stromanbieter derzeit Österreichs Haushalten verrechnen und je nach Vertrag enorme Unterschiede von 10 bis 64 Cent je Kilowattstunde (kWh) festgestellt. Bei einem Anbieterwechsel seien inklusive Wechselbonus mehr als 200 Euro Ersparnis für einen Familienhaushalt mit Jahresverbrauch von 4.000 kWh trotz Strompreisbremse möglich, heißt es in einer Aussendung.
Für wen sich der Strompreisvergleich lohnt
Ein Preisvergleich lohnt sich vor allem für jene Haushalte, die mehr als 2.900 kWh im Jahr verbrauchen oder mehr als 40 Cent je kWh zahlen. Seit 1. Dezember gilt bekanntlich die Strompreisbremse. Haushalte zahlen demnach bis zu einem Verrechnungspreis von 40 Cent und einem Jahresverbrauch von 2.900 kWh bis Mitte 2024 tatsächlich nur 10 Cent je kWh. Bis zu 30 Cent Differenz zum Rechnungsbetrag übernimmt der Staat. Zum Zeitpunkt der Einführung lagen die Neukundenangebote nahe an der 40-Cent-Grenze.
Die Preise sind laut durchblicker seither wieder gesunken. “Erste Anbieter sind wieder in den Markt zurückgekehrt und haben mit neuen Angeboten wieder Wettbewerb hineingebracht. Die 40-Cent-Grenze reizen die meisten Anbieter jetzt zumindest bei Neukunden nicht mehr aus. Für etwa ein Viertel der Haushalte kann ein Wechsel des Stromanbieters wieder Sinn machen”, sagt durchblicker-Energieexperte Stefan Spiegelhofer.
Neuverträge ab 26,5 Cent je KWh
Die günstigsten Neuverträge gibt es laut durchblicker-Vergleich aktuell bereits wieder ab 26,5 Cent je kWh. Die Bestandsverträge der Haushalte sehen dagegen derzeit in vielen Fällen deutlich höhere Preise vor: Bei knapp vier von zehn (38 Prozent) Haushalten berechnet der bestehende Anbieter mehr als 30 Cent. Im österreichweiten Durchschnitt sind es laut durchblicker-Daten, die rund 2.200 Verbraucher von Mitte 2022 bis Jänner 2023 angegeben haben, aktuell 33,62 Cent je kWh.
Etwas weniger als die Hälfte der Haushalte - vor allem Familien und Hausbesitzer - verbrauchen im Jahr mehr als 2.900 kWh. Für einen Teil ihres Verbrauches wirkt die Strompreisbremse daher nicht. Laut durchblicker-Rechnung spart sich ein Familienhaushalt mit einem Jahresverbrauch von 4.000 kWh durch einen Wechsel zum derzeit inklusive Wechselbonus günstigsten Anbieter trotz Strompreisbremse im ersten Jahr durchschnittlich 215 Euro. Bei 10.000 kWh Strom im Jahr, weil der Strom etwa auch zum Heizen verwendet wird, steigt die Ersparnis auf mehr als 500 Euro.
Vorsicht bei Float-Tarifen
durchblicker rät zu möglichst kurzer Bindung und zu Vorsicht bei Float-Tarifen. "Einerseits macht ein solcher Tarif derzeit Sinn, weil man damit sicherstellt, dass der Anbieter die Ersparnis unmittelbar weitergibt, wenn die internationalen Strompreise weiter nach unten gehen. Andererseits können Floater zu einem großen finanziellen Problem werden, wenn die Energiemärkte noch einmal außer Kontrolle geraten wie im vergangenen Jahr“, sagt Spiegelhofer.
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