Frankreich befürwortet Stopp der Ostsee-Pipeline Nord Stream 2

FILE PHOTO: A specialist works onboard the Allseas' deep sea pipe laying ship Solitaire to prepare a pipe for Nord Stream 2 pipeline in the Baltic Sea
Grund dafür ist die Inhaftierung des russischen Oppositionspolitikers Nawalny und das Vorgehen gegen seine Anhänger.

Vor dem Hintergrund der Inhaftierung des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny und des Vorgehens gegen seine Anhänger befürwortet Frankreich den Stopp des Gasprojekts Nord Stream 2. Frankreichs Europastaatssekretär Clément Beaune sagte am Montag im Sender France Inter auf die Frage, ob er dafür sei, Nord Stream 2 aufzugeben: "In der Tat, wir haben das bereits gesagt."

Sanktionen reichen nicht

Beaune sagte, man habe bereits Sanktionen verhängt, aber das reiche nicht. In Bezug auf weitere mögliche Konsequenzen fügte er hinzu, die Ostsee-Pipeline sei eine Option, die man in Betracht ziehen müsse. "Wir haben immer gesagt, dass wir in diesem Kontext die größten Zweifel an diesem Projekt haben." Beaune stellte allerdings klar: "Das ist heute eine deutsche Entscheidung."

Neben Frankreich lehnen weitere EU-Staaten das Erdgasprojekt, an dessen Finanzierung auch die OMV mitbeteiligt ist, ab. Das Europaparlament hatte sich unlängst für einen sofortigen Stopp von Nord Stream 2 ausgesprochen. Die deutsche Regierung hält hingegen an der Ferngasleitung fest.

Großteil fertiggestellt

Nach Angaben des russischen Energiekonzerns Gazprom als Hauptinvestor von Nord Stream 2 sind 94 Prozent der Leitung bereits fertiggestellt. Sie besteht aus zwei Strängen mit einer Länge von jeweils rund 1.230 Kilometern und soll pro Jahr 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas von Russland nach Deutschland befördern können.

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