AK startet Aktion für Stop-Loss-Geschädigte

AK startet Aktion für Stop-Loss-Geschädigte
VKI mit Sammel-Schlichtungsverfahren beauftragt, um betroffene Franken-Kreditnehmer zu unterstützen.

Die Arbeiterkammer will Stop-Loss-Order geschädigte Frankenkreditnehmer unter die Arme greifen. Sie hat den Verein für Konsumenteninformation (VKI) damit beauftragt, ein Sammelschlichtungsverfahren durchzuführen, um Betroffene bei der Durchsetzung von allfälligen Schadenersatzansprüchen zu unterstützen. Notwendige Unterlagen können unter verbraucherrecht.at/stop-loss hochgeladen werden.

100 Euro Unkostenbeitrag

Mit Ausnahme eines Unkostenbeitrages von 100 Euro pro Teilnehmer werde diese Aktion von der Arbeiterkammer finanziert, teilte die Arbeiterkammer am Dienstag in einer Aussendung mit. Führt das Schlichtungsverfahren zu keinem befriedigenden Ergebnis, ist eine Sammelklage geplant.

Teilnahmebedingungen

Eine 1-Euro-Münze und eine Schweizer 1-Franken-Münze von 2008 liegen nebeneinander.
ARCHIV - ILLUSTRATION - Eine Euro-Münze (l) und ein Schweizer Franken, aufgenommen am 05.04.2011) in Kreuzlingen in der Schweiz. Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat auf die jüngste Rekordjagd des Schweizer Franken reagiert und einen Mindestkurs zum Euro festgelegt. Die Notenbank toleriert laut einer am Dienstag 06.09.2011 veröffentlichten Mitteilung am Devisenmarkt keinen Euro-Franken-Kurs unter einem Mindestwert von 1,20 Franken. Foto: Patrick Seeger dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Teilnehmen können Verbraucher, deren Fremdwährungskredit mit einer Stop-Loss-Order abgesichert war, die infolge desKurzsturzes am 15. Jännerzu einer nachteiligen Konvertierung geführt hat und wenn man bei Kenntnis dieser Gefahr statt der Stop-Loss-Order den Frankenkredit bereits zu einem Kurs von 1,20 konvertiert hätte.

An der Sammelaktion nicht teilnehmen können dagegen Kreditnehmer, die das bis Ende Februar befristete Angebot der Banken annehmen, kostenfrei wieder in den Schweizer Franken zurückzuwechseln. In diesem Falle könne kein Schadenersatz mehr gefordert werden, so die AK.

AK: Stop-Loss kein Sicherungsinstrument

Frankenkreditnehmer haben nach Ansicht der AK Anspruch auf Schadenersatz gegen ihre Bank, weil die Banken in der aktuellen Situation eine Stop-Loss-Order nicht als Sicherungsinstrument für einen Frankenkredit anbieten hätten dürfen. Die Kreditnehmer wären fälschlicherweise in Sicherheit gewiegt worden und hätten die Chance nicht wahrgenommen, zu dem Kurs von 1,20 in den Euro zu konvertieren. Viele Kunden seien dagegen erst zu einem Kurs von 1:1 konvertiert worden, woraus sich damit ein realisierter Schaden in oft beträchtlicher Höhe ergebe.

Lesen Sie mehr zum Thema in Frankenkredite: Wie die Stop-Loss-Klausel zur Falle wurde.

Ein Balkendiagramm zeigt die Franken-Kredite verschiedener Länder im Frühjahr 2014, wobei Österreich an der Spitze liegt.
Kredite der Banken in Schweizer Franken an Nicht-Banken, nach Ländern - Säulengrafik Grafik 0086-15-Kredite.ai, Format 88 x 50 mm

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