Fotovoltaik-Module: Alle Welt von China abhängig
China dominiert den weltweiten Markt für Solarmodule. Der Anteil Chinas an allen Fertigungsstufen der Produktion beträgt inzwischen über 80 Prozent, heißt es in einem Bericht der Internationalen Energieagentur (IEA). Das Land habe in den vergangenen zehn Jahren über 50 Mrd. Dollar (48,6 Mrd. Euro) in Fotovoltaik-Produktionskapazitäten investiert. Das war zehnmal so viel wie in Europa. Die zehn führenden Lieferanten von PV-Produktionsanlagen sind in China beheimatet.
Die massiven Investitionen in China haben weltweit die Kosten für Solarstrom um 80 Prozent fallen lassen, aber hohe Abhängigkeiten geschaffen. "Das Ausmaß der geografischen Konzentration in globalen Lieferketten erzeugt potenzielle Herausforderungen, die die Regierungen angehen müssen", wie es IEA-Generalsekretär Fatih Birol formuliert. Auf Basis aktueller Investitionen sei davon auszugehen, dass China bei wichtigen Elementen der Solarzellen, insbesondere dem derzeit knappen Ausgangsmaterial Polysilikon, bald einen Marktanteil von 95 Prozent erreichen dürfte.
Um die Ziele beim Umstieg von fossilen auf erneuerbare Energieträger zu erreichen, müsste die Produktionskapazität für Solarpaneele bis 2030 verdoppelt werden, rechnet die IEA vor. Das eröffne eine Chance, wenn andere Weltregionen massiv investieren und so die Lieferketten breiter aufstellen. Bis zu 120 Mrd. Dollar an Investitionen könnten bis 2030 in die Photovoltaik-Lieferketten fließen, die Zahl der Jobs könnte sich auf 1 Million verdoppeln, schätzt die IEA.
Mit Blick auf die Umweltbilanz stellt die IEA den PV-Modulen aus China ein positives Zeugnis aus. Zwar laufe die stromintensive Produktion noch großteils auf Basis von Kohle-Strom. Dennoch müssten die Paneele nur vier bis acht Monate in Betrieb sein, um die Emissionen bei ihrer Produktion wieder einzusparen. Dabei seien sie in der Regel 25 bis 30 Jahre in Betrieb.
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