Flugsicherung Austro Control fliegt das Budget davon

Flugsicherung Austro Control fliegt das Budget davon
Corona: Höherer Verlust für 2021, Sanierungskurs muss verschärft werden, Dirimierungsrecht für Geschäftsführerin Hackl

Das Loch, das die Corona-Krise ins Budget der staatlichen Flugsicherung reißt, wird wesentlich größer als geplant. Ursprünglich kalkulierte die Austro Control (ACG) für 2021 mit einem Verkehrsaufkommen von 50 Prozent der Flugbewegungen vor Corona. Aus heutiger Sicht zu optimistisch. Das Chaos beim Impfen sowie der ständig verlängerte Lockdown waren nicht absehbar.

Im Jänner war der Flugverkehr deutlich schwächer als vorab geschätzt, die 50 Prozent werden für das Gesamtjahr nicht mehr zu halten sein. Wie man aus Aufsichtsratskreisen hört, werde der Verlust für 2021 „deutlich“ höher liegen als die budgetierten 20 Millionen. Das Minus dürfte sich vielmehr in Richtung des Vorjahresverlustes von 70 Millionen Euro bewegen.

Die im Vorjahr vom Rechnungshof heftig kritisierte ACG hob 2020 Einsparungen von 80 Millionen. Die Einnahmen waren Corona-bedingt um 140 Millionen Euro eingebrochen.

Jetzt geht es allerdings ans Eingemachte. Die Einsparungen und Restrukturierungen müssten nachhaltig und langfristig sein. Im Strategiekonzept „Heading 030“ ist die rasche Umsetzung der (wiederholten) Rechnungshof-Empfehlungen vorgesehen. So soll das Gehaltsniveau für die technischen und administrativen Mitarbeiter, das um 30 bis 40 Prozent über den vergleichbaren Einkommen im Bundesdienst liegt, gesenkt werden.

Für die rund 400 Fluglotsen soll die Altersgrenze für die Übergangsversorgung in Richtung 60. Lebensjahr gehoben werden. Derzeit zahlt das Unternehmen den Lotsen ab 55 einen Pensionsübergang von bis zu 75 Prozent des letzten Bruttogehaltes.

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