"Was von der Beziehung übrig bleibt, ist oft nur ein großer Schuldenrucksack"

PK OESTERREICHISCHE NATIONALBANK: HOLZLEITNER / KOCHER / EBINGER-MIEDL / WIEDERKEHR
Finanzbildung gilt in der Regieurng als zentrale Schlüsselkompetenz für ein selbstbestimmtes Leben - und als Gewaltschutz für Frauen.

Eine bessere Finanz- und Wirtschaftsbildung sei ein wesentlicher Schutzfaktor für Konsumenten, Unternehmen und letztlich die gesamte Volkswirtschaft, sagt Nationalbank-Chef Martin Kocher. Sie helfe gegen Überschuldung, vor Betrügern, sei wichtig für die soziale Teilhabe und zentral für ein selbstbestimmtes Leben. Darin sind sich die Mitglieder im Finanzbildungsrat – Ministerien und OeNB – einig.

Die Federführung des Rates liegt beim Finanzministerium. Die dortige Staatssekretärin Barbara Eibinger-Miedl (ÖVP) spricht vom „bisher stärksten Jahr“. 207 Maßnahmen zur Stärkung der Finanzbildung (plus 34 Prozent) seien heuer durchgeführt worden, mehr als 50 Prozent an Schulen. Dort wünschten sich die Schüler nun Finanz- und Wirtschaftsbildung sehr oft als Wahlfach, freut sich Bildungsminister Christoph Wiederkehr (Neos). Er will das Thema in den Lehrplänen an Schulen verankern. Die Schulen selbst können sich nun unter dem Programm „ready for finance“ in Sachen Finanzbildung zertifizieren lassen.

Frauenministerin Eva-Maria Holzleitner (SPÖ) sieht in dem Thema auch einen Gewaltschutz für Frauen beziehungsweise die Möglichkeit, aus der finanziellen Abhängigkeit von Männern zu entkommen. Das Problem zeige sich etwa bei Kredit-Bürgschaften, die zu Beginn einer Partnerschaft eingegangen werden. Holzleitner: „Was von der Beziehung übrig bleibt, ist oft nur ein großer Schuldenrucksack."

Kommentare