Ein Drittel der Österreicher hat Probleme mit Basis-Finanzwissen

Wie hoch ist aktuell der Leitzins der Europäischen Zentralbank? Was ist ein nachhaltiges Investment? Und was bedeutet der Begriff Inflation? Diese und ähnliche Fragen wurden 1.000 Personen ab 16 Jahren im Rahmen einer repräsentativen Studie von Marketmind zum Thema „Finanzielle Unabhängigkeit“ im Auftrag der bank99 gestellt. Ergebnis: Mehr als ein Drittel konnte die Aufgaben nicht korrekt lösen.
„Finanzbildung ist der Schlüssel für finanzielle Unabhängigkeit“, sagt Patricia Kasandziev bei der Präsentation der Studie. Demnach halten 94 Prozent der Befragten finanzielle Unabhängigkeit als wichtig. Doch nur die Hälfte erreicht diesen Zustand, Männer deutlich häufiger (59 Prozent). Traditionelle Rollenbilder (Kinderbetreuung, Pflege) würden hier durchschlagen.
Barbara Potsik-Eibensteiner, Finanzvorständin der bank99-Mutter Post AG, kritisiert, dass Finanzbildung erst nach der Schule beginnt. „Kinder und Jugendliche haben nie mit Finanzen zu tun. Die Menschen gehen sehr schlecht vorbereitet ins Leben.“ Die bank99 strebe an, Jugendliche und weniger gebildete Menschen schon sehr früh an das Thema heranzuführen, sei es mittels Beratungen in den Filialen, sei es mit einfachen Produkten. „Finanzwissen darf nicht nur ein Privileg für Uniabsolventen sein“, so Potisk-Eibensteiner.
Doch nur rund die Hälfte der Befragten traut Banken in Finanzfragen, sie liegen mit 32 Prozent hinter der eigenen Familie (49 Prozent) und Learning by Doing (39 Prozent). Kasandziev erklärt dies mit breitflächigen Beratungsfehlern in der Vergangenheit, etwa zu Fremdwährungskrediten.
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