Feuerwehrausstatter Rosenbauer wieder in der Gewinnzone

Rosenbauer erzielte 2020 ein Rekordjahr
Der Umsatz betrug im ersten Halbjahr trotz Problemen bei den Lieferketten 448 Millionen Euro.

Der oberösterreichische Feuerwehrhersteller Rosenbauer ist im Halbjahr nach einem kleinen Verlust zu Jahresbeginn wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt. Trotz Aufholprozess im zweiten Quartal lag der Konzernumsatz mit 448,1 Mio. Euro leicht unter dem historischen Rekord von 458,0 Mio. Euro im Vorjahr.

Das Orderbuch ist mit 1,09 (1,12) Mrd. Euro weiterhin gut gefüllt. Zu schaffen macht Rosenbauer ein Materialmangel, da die Konjunkturerholung Lieferketten unter Druck brachte.

Das Periodenergebnis lag von Jänner bis Juni bei 5,5 Mio. Euro, nach 2,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Im ersten Quartal war das Ergebnis noch mit 0,9 Mio. Euro im Minus gewesen. Das Betriebsergebnis (EBIT) stieg im Halbjahr deutlich auf 9,3 (5,4) Mio. Euro. Der Auftragseingang lag mit 488,2 Mio. Euro über dem Vorjahresvergleich (455,3 Mio. Euro).

Corona-Verwerfungen

Das überraschend schnelle Anspringen der globalen Konjunktur bringe die Lieferketten im Rosenbauer-Konzern unter Druck, erklärte das Unternehmen am Freitag. Wichtige Fertigungsbereiche würden mit Störungen wie schlechten Materialverfügbarkeiten und verspäteten Lieferungen kämpfen.

Laut Siegel sei die komplette Lieferkette betroffen gewesen, vor allem bei Bestellungen aus dem Ausland. „Insbesondere Lieferungen aus den USA sind teilweise erst 2022 zu bekommen“, so der CEO. Dank Covid-19-Liquiditätshilfen an mehreren internationalen Standorten habe man Effekte aus dieser angespannten Versorgungssituation großteils kompensieren können.

In den ersten sechs Monaten habe die Feuerwehrbranche den Auswirkungen der Corona-Pandemie getrotzt und sich weiter stabil entwickelt. Getragen worden sei die Nachfrage nach Feuerwehrtechnik insbesondere durch die entwickelten europäischen Märkte, die unverändert wachsen würden, heißt es.

Die globale Feuerwehrbranche folge der allgemeinen Konjunktur erfahrungsgemäß mit mehreren Monaten Abstand und sollte heuer eine Seitwärtsbewegung zeigen. Die Ausschreibungstätigkeit sei im ersten Halbjahr sehr rege gewesen, wobei auch wieder größere Beschaffungen zur Vergabe anstehen würden.

Trotz weiter bestehender Unsicherheiten im Hinblick auf die Lieferketten erwartet der Vorstand für das laufende Geschäftsjahr einen stabilen Umsatz und eine EBIT-Marge bei 5 Prozent. Der Mitarbeiterstand per 30.6. lag bei 4.008 (3.967).

Temporäre Impfstraße

Entgegen der Aussagen von Konzernchef Siegel im April wurde im Betrieb eine temporäre Impfstraße eingerichtet. „Wir haben zwei Impftage veranstaltet. Es gab ein exaktes Anmeldesystem und haben rund 250 Mitarbeiter geimpft“, so der CEO. Auch gegenüber einer 3G-Regel in Betrieben zeigt sich Siegel offen: „Ich hätte Verständnis für eine solche Regelung.“ Die größten Betriebsstörungen gab es im Vorjahr durch vorsorgliche Quarantänemaßnahmen nach Corona-Fällen.

Siegel appelliert an die Bundesregierung, auch klarere Regelungen für Geimpfte auszusprechen. Auch das Tragen von Masken sei zumutbar. „Von Verpflichtungen halte ich nicht viel“, sagte der Konzernchef zu einer möglichen Impfpflicht.

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