Ferienwohnungen in Rom werden zu "Quarantänehotels"

Vor allem die Hotellerie durfte sich über ein Umsatzwachstum freuen
Die Hotelbranche beklagt Umsatzrückgang von 88 Prozent seit Beginn der Corona-Pandemie.

Ferienwohnungen, Bed&Breakfast und Hotels, die in den vergangenen Jahren in Rom mit Touristen aus aller Welt gute Geschäfte gemacht haben, sind in der Krise. Wegen des dramatischen Touristenrückgangs suchen deren Besitzer nun nach neuen Einnahmequellen. So werden Bed&Breakfast in "Quarantänezimmer" umfunktioniert.

580.000 infizierte Personen befinden sich in Italien in Heimisolation. Für 50 Euro pro Nacht bieten "B&B"-Inhaber Covid-Patienten eine komfortable Quarantänezeit in eleganten Zimmern im Stadtzentrum.

Service für Erkrankte

"Verbringen Sie Ihre Quarantäne in voller Sicherheit in einem unserer Zimmer im Zentrum von Rom. Wir bieten ein bequemes Bett, Schreibtisch, Wifi und liefern Supermarkt-Einkäufe", heißt es in einem im Internet erschienenen Inserat für ein Zimmer nahe der zentralen Piazza Navona in Rom. Der Eigentümer kommt für alle Desinfektionsausgaben auf.

Die Region Latium, zu der Rom gehört, hat neun Hotels gemietet, in denen Covid-19-Patienten die zweiwöchige Quarantäne verbringen können. Dabei handelt es sich vor allem um Personen, die in Wohnungen leben, in denen es keine Möglichkeit gibt, sich von den Angehörigen fernzuhalten. Weitere Hotels beherbergen Gesundheitspersonal, das aus anderen Regionen eingetroffen ist und in den Krankenhäusern der Stadt arbeitet.

Seit September haben nach Angaben des Hotelierverbands Federalberghi 6.000 Hotels geschlossen. Die Branche habe seit Beginn der Pandemie 88 Prozent ihres Umsatzes eingebüßt. "Die Hotelbranche ist bestimmt einer der von der Pandemie am härtesten getroffenen Sektoren", sagte der Generaldirektor von Federalberghi Alessandro Massimo Nucara.

Kommentare