Gestreckt, gefälscht, gepanscht: Der Schwindel mit dem Olivenöl

Gestreckt, gefälscht, gepanscht: Der Schwindel mit dem Olivenöl
Die hohen Preise bei Olivenöl machen es für Betrüger attraktiv – strenge Kontrollen im heimischen Einzelhandel.

Trockenheit und Überschwemmungen machen den Olivenbauern in den südlichen europäischen Ländern zu schaffen. Die Wetterextreme führen zu Ernteausfällen und zu teils massiven Preisanstiegen. So haben sich die Preise für Olivenöl aus Spanien, dem weltweit größten Olivenölproduzenten, einem Bericht des  Guardian  zufolge in den letzten fünf Jahren verdreifacht. 

Attraktiv machen die hohen Preise für das „flüssige“ Gold auch das Geschäft von Betrügern. Bei der EU vermeldet man eine Verdreifachung der Fälle von Betrug und Falschetikettierung: Waren es im ersten Quartal 2018 noch 15 vermerkte Fälle, sind es von Jänner bis März 2024 bereits 50 gewesen. Diese Zahlen umfassen jedoch nur importierte Ware, keine inländischen Fälle. Die Dunkelziffer ist freilich unbekannt und vermutlich weitaus höher.

Im besten Fall war das betroffene Olivenöl mit anderen, billigeren Ölen gestreckt, in anderen Fällen sind die Öle aber auch mit Pestiziden oder Mineralölen verunreinigt. In einem der EU gemeldeten Fall wurden sogar Glasscherben gefunden. 

Strenge Kontrollen

Doch wie sieht die Situation in Österreich aus? Günther Bonn, Leiter des wissenschaftlichen Instituts ADSI (Austrian Drug Screening Institute) an der Universität in Innsbruck, beschäftigt sich schon seit Jahren mit dem Thema. Sein Institut betreibt sogar eine Olivenöl-Analytik. „Wir untersuchen seit Jahren diverse Olivenöle anhand von verschiedenen Parametern, etwa ob es Verunreinigungen gibt oder die Öle gestreckt wurden“, sagt Bonn im Gespräch mit dem KURIER. Mittlerweile habe man sogar eine eigene (derzeit nicht-öffentliche) Olivenöldatenbank.

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