Luftfahrtzulieferer FACC sucht 300 Mitarbeiter in Österreich

Luftfahrtzulieferer FACC sucht 300 Mitarbeiter in Österreich
Die Auftragsbücher füllen sich wieder - vor allem dank der Kurz- und Mittelstrecke

Im Büro einen 4-Tage-Betrieb einzuführen, ist aus Sicht von Robert Machtlinger keine große Kunst. Anders aber bei einem Produktionsbetrieb, bei dem 50 Arbeitszeitmodelle unter einem Hut gebracht werden müssen. So wie beim oberösterreichischen Luftfahrt-Zulieferer FACC, wo Machtlinger der Chef ist und genau dieses Kunststück schaffen will. Der Konzern sucht aktuell 500 zusätzliche Mitarbeiter - 300 davon in Ried im Innkreis. Also in einer Gegend, ohne großartiges öffentliches Verkehrsnetz. Sprich, mit vielen Pendlern, die sich mit der 4-Tage-Woche viel Geld und Zeit sparen würden. 200 weitere Mitarbeiter werden im kroatischen Werk gesucht.

Die Auftragsbücher des Zulieferers von Boeing und Airbus füllen sich wieder, zumindest interkontinental wird wieder geflogen. Wachstumstreiber ist derzeit die Kurz- und Mittelstrecke. "Das internationale Reiseaufkommen wird sich erst nach Öffnung Chinas wieder erholen", schränkt Machtlinger ein. Deswegen wird FACC wohl erst 2024 wieder an das Vorkrisenniveau anschließen können.

Was FACC jedoch zu schaffen machte, sind die höheren Energiekosten: Die Mehrkosten beziffert das Unternehmen mit 350.000 Euro monatlich. Allerdings habe sich das Unternehmen bereits umgestellt. So stammen zwei Drittel des Energiebedarfs aus nachhaltigen Quellen. Der Strom stammt aus Wasserkraft. Lediglich 18 Prozent des Energiebedarfs wird mit Erdgas abgedeckt. Wobei FACC derzeit investiert, um künftig vom Gas unabhängig zu sein. Außerdem achtet die FACC auf die Lieferkette: So werden Materialien bevorzugt nahe der Produktion bezogen. Dies vereinfache den Bezug der Materialien und spare Logistik-Kosten, merkte Machtlinger an.

FACC steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz um 12,5 Prozent auf 270,1 Mio. Euro und hat das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 6,1 Mio. Euro verdoppelt. Nach Steuern drehte das Ergebnis aber von 3,2 Mio. auf -0,5 Mio. Euro ins Minus, wie das Unternehmen am Mittwoch bekanntgab. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz auf 142,7 Mio. Euro (nach 122,1 Mio. Euro), das EBIT wurde von 2,5 Mio. auf 3,1 Mio. Euro verbessert und nach Steuern blieb ein Überschuss von 0,1 Mio. Euro.

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