EZB-Präsidentin: Zinserhöhungen beginnen ihre Wirkung zu entfalten

Lagarde: Pandemie großer Schock für die Wirtschaft
Lagarde: Für die Zukunft ist "eine solide Strategie unabdingbar"

Die Zinserhöhungen im Kampf gegen die hohe Inflation beginnen laut EZB-Präsidentin Christine Lagarde allmählich zu wirken. Damit der Inflationsdruck abnehme, sei es wichtig, dass die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) robust in eine restriktive Richtung wirke, sagte Lagarde am Mittwoch in Frankfurt. "Und dieser Prozess beginnt nun langsam seine Wirkung zu entfalten."

Die Inflation sei aber nach wie vor hoch, und die Unsicherheit bezüglich ihrer weiteren Entwicklung habe weiter zugenommen. "Folglich ist für die Zukunft eine solide Strategie unabdingbar." Zugleich machte Lagarde auf der Konferenz "The ECB and its Watchers" deutlich, dass sich die Währungshüter nach den Wirtschaftsdaten richten werden. "Dies bedeutet zuallererst, dass wir nicht darauf festgelegt sind, die Zinsen weiter anzuheben, und dass wir auch nicht am Ende der Zinserhöhungen angelangt sind." Wenn sich das Basisszenario der jüngste EZB-Projektionen bestätigen sollte, bleibe noch einiges zu tun, um sicherzugehen, dass die Notenbank den Inflationsdruck beseitigt habe.

Die EZB ist aktuell in einer schwierigen Position. Einerseits muss sie verhindern, dass aus den jüngsten Bankenturbulenzen keine ausgemachte Finanzkrise wird. Gleichzeitig muss sie aber eine anhaltend hohe Inflation bekämpfen. Am vergangenen Donnerstag hat sie die Zinsen erneut um 0,50 Prozentpunkte angehoben. Der an den Finanzmärkten maßgebliche Einlagensatz, den Banken für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, stieg damit von 2,50 auf 3,00 Prozent. Die Inflation im Euroraum lag zuletzt im Februar bei 8,5 Prozent. Das ist mehr als viermal so hoch wie das mittelfristige Ziel der EZB von zwei Prozent, das sie als optimal für die Wirtschaft erachtet.

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