EZB: Banken müssen Klima-Risiken künftig stärker beachten

Klimawandel bereitet Kopfzerbrechen
Die Aufseher halten Investments in emissionsintensive Unternehmen und klimaschädliche Branchen für anfällig.

Geldhäuser in der Eurozone müssen laut EZB-Bankenaufsicht schon bald Risiken aus dem Klimawandel für ihre Geschäfte stärker berücksichtigen.

Anfang 2021 werde die Aufsicht mit den Instituten besprechen, ob ihre Praxis den Erwartungen entspricht und Verbesserungsmaßnahmen aufzeigen, kündigten die Kontrolleure am Mittwoch in einem Newsletter mit.

Zwar werde dies noch nicht allgemein in die Kapitalanforderungen für die Banken einfließen. "Allerdings können in bestimmten Einzelfällen nachfolgende aufsichtliche Schritte nicht ausgeschlossen werden," schreiben die Aufseher. Ab 2022 werde die Europäische Zentralbank dann eingehend die Vorgehensweise der Banken prüfen.

Anfällige Kurse

Zu den sich aus dem Klimawandel für Banken ergebenden Risiken gehören etwa Risiken für Investments in emissionsintensive Unternehmen und klimaschädliche Branchen. Denn bei diesen könnten sich die Kurse rapide ändern - etwa durch Schwenks in der Politik, durch große Klimavorfälle oder sich wandelnde Einstellungen der Anleger.

Auch Gefahren für die Geschäftstätigkeit im Zusammenhang mit extremen Wetterbedingungen gehören dazu.

Die Aufseher haben bereits eine Rohfassung von Richtlinien formuliert, in denen sie ihre Erwartungen an die Institute darlegen. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hat sich auf die Fahnen geschrieben, dass die EZB eine aktivere Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen soll.

Die EZB ist seit Herbst 2014 für die Aufsicht über die großen Banken der Eurozone zuständig. Aktuell kontrolliert sie 113 Institute.

 

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