Euro rutscht unter die Marke von 1,06 Dollar

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Euro nach US-Daten bei 1,0593 Dollar.

Der Eurokurs ist am Donnerstag zum US-Dollar etwas unter Druck geraten. Die Gemeinschaftswährung rutschte am Nachmittag unter die jüngst viel beachtete Marke von 1,06 US-Dollar, die den Euro bereits seit einigen Tagen stützt. Zuletzt notierte der Eurokurs bei 1,0593 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0633 (Mittwoch: 1,0636) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9405 (0,9402) Euro.

Britisches Pfund gab weiter nach

Am Nachmittag stützten robuste US-Konjunkturdaten den Dollar und belasteten im Gegenzug den Euro. Die US-Wirtschaft wuchs im Sommer etwas stärker als bisher bekannt. Laut Handelsministerium basiert das Wachstum vor allem auf den Ausfuhren und den Konsumausgaben. Zudem stieg die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe weniger als erwartet.

Darüber hinaus blieb am Devisenmarkt die Geldpolitik im Fokus. So bekräftigte der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, die Absicht der Notenbank zu weiteren deutlichen Zinserhöhungen. Der französischen Tageszeitung "Le Monde" sagte der Spanier, Anhebungen um 0,5 Prozentpunkte dürften zunächst das Standardtempo werden. Dieses Tempo werde wohl eine Zeit lang beibehalten. Die bisher vorgenommenen Schritte hätten zwar einen Einfluss auf die Inflation, man müsse aber mehr tun.

Zudem gab das britische Pfund im Vergleich zu anderen wichtigen Währungen weiter nach. Die Wirtschaft Großbritanniens schrumpfte im Sommer etwas deutlicher als bisher bekannt. Belastet wurde die Entwicklung vor allem durch das schwache Abschneiden der Industrieproduktion. Der Bausektor schrumpfte ebenfalls. Nur leicht abgefedert wurde das Resultat durch den Dienstleistungssektor.

Die jüngste Schwäche des britischen Pfunds überrasche nicht, schrieb Devisenexperte Ulrich Leuchtmann von der Commerzbank. Schließlich werde zwar in vielen wichtigen Ländern eine expansive Fiskalpolitik betrieben. Das britische Statistikamt habe aber zuletzt eine überraschend hohe Schuldenaufnahme verkündet und so den Druck auf die Landeswährung noch erhöht.

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