Einigung: Jobportal für Fachkräfte aus EU-Ausland kommt
Zusammenfassung
- EU-Staaten und Europaparlament einigen sich auf einen EU-Talentpool, der Firmen bei der Suche nach Fachkräften aus Nicht-EU-Ländern unterstützt.
- Die Plattform vermittelt offene Stellen, regelt aber keine Visums- oder Aufenthaltsfragen; nationale Einreiseprozesse bleiben bestehen.
- Teilnahme der Mitgliedstaaten ist freiwillig, ein Register soll unseriöse Arbeitgeber ausschließen; formelle Annahme der Einigung steht noch aus.
Darauf verständigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments bei Verhandlungen in Brüssel. Der sogenannte EU-Talentpool soll Firmen in besonders vom Fachkräftemangel betroffenen Branchen dabei helfen, passende Arbeitskräfte zu finden, wie die dänische Ratspräsidentschaft mitteilte. Dänemark hat derzeit den rotierenden Vorsitz der EU-Länder inne.
Die europäische Online-Plattform soll demnach offene Stellen von Arbeitgebern mit Sitz in der EU mit den Profilen von Arbeitssuchenden aus Nicht-EU-Ländern zusammenbringen. Die Mitgliedstaaten sollen laut Mitteilung sicherstellen, dass die ausschreibenden Arbeitgeber seriös sind und die interessierten EU-Ausländer nicht ausbeuten. Dafür solle es etwa ein Register mit dauerhaft suspendierten Unternehmen geben. Für die EU-Mitgliedstaaten ist die Teilnahme an der Jobvermittlung grundsätzlich freiwillig.
Kein Visum über Jobportal
Aufenthaltsrechtliche Belange, etwa die Beantragung eines Visums, können Interessierte über die Plattform nicht klären. Bewerberinnen und Bewerber müssten also - anders als vom EU-Parlament erhofft - die üblichen nationalen Einreiseprozesse durchlaufen.
Dafür sollen auf der Plattform aber zumindest Informationen bereitgestellt werden, heißt es in der Mitteilung. EU-Migrationskommissar Magnus Brunner lobte die Einigung als einen wichtigen Schritt im globalen Rennen um qualifizierte Talente.
Der ursprüngliche Vorschlag für den EU-Talentpool stammt aus 2023. Die Einigung muss nun noch von den EU-Staaten und dem Europaparlament formell angenommen werden. Anschließend solle die Plattform so schnell wie möglich entwickelt und in Betrieb genommen werden, teilt die EU-Kommission mit. Einen genauen Zeitplan gibt die Brüsseler Behörde nicht an.
Kommentare