EU stoppt Pläne für Kennzeichnung von ungesunden Lebensmitteln: Aus für Nutri-Score

EU stoppt Pläne für Kennzeichnung von ungesunden Lebensmitteln: Aus für Nutri-Score
Die verpflichtende EU-weite Kennzeichnung mit dem Nutri-Score-Farbsystem kommt nicht. Die EU-Kommission hat nach Berichten ihre Pläne gestoppt

Es war eines der ehrgeizigsten Projekte der EU-Kommission, um die Europäer dazu anzuleiten, gesünder zu essen. Doch der sogenannte „Nutri-Score“ ist nach Berichten des französischen Radiosenders franceinfo gescheitert. Vor allem der massive Widerstand der italienischen Lebensmittelindustrie hat die über viele Jahre geplante, EU-weit verpflichtende Kennzeichnung gestoppt. Der Nutri-Score befindet sich auf der Verpackung von Lebensmitteln und soll dabei helfen, gesunde Produkte von ungesunden zu unterscheiden. Das System arbeitet mit Ampelfarben - vom dunkelgrünen A (Nährwertprofil sehr günstig) bis zum roten E (Nährwertprofil sehr ungünstig).

Für gesunde Inhaltsstoffe wie Ballaststoffe und Eiweiß gibt es Pluspunkte, für gesättigte Fettsäuren, Zucker und Salz dagegen Minus.

Viele österreichische Produzenten drucken den den Nutri-Score freiwillig auf ihre Produkte. Länder wie Deutschland, Frankreich oder Belgien haben das System schon flächendeckend eingeführt. Italien dagegen beharrt auf einer eigene Kennzeichnung, die viele italienische Spezialitäten nicht so rot - also negativ - leuchten lässt. Auch die Konsumentenschützer sind, was den Nutri-Score betrifft, nicht einer Meinung. Die Befürworter nennen ihn ein für den Konsument leicht erfassbares und daher praktisches System, um zu erfassen, wie gesund, oder eben ungesund ein Lebensmittel ist. Kritiker dagegen meinen, die Kennzeichnung missachte wichtige Kriterien wie etwa, ob ein Lebensmittel weitgehend natürlich, oder stark verarbeitet ist.

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