Förderungen für Elektromotoren sollen den Industriestandort stärken

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer bei einer Pressekonferenz.
Autobauer begrüßen die Initiative des Wirtschaftsministers. Für das gesamte Förderprogramm sind rund 196 Millionen Euro vorgesehen.

Gewinneinbrüche, Werkschließungen und düstere Prognosen: Die europäische Autoindustrie musste im vergangenen Jahr mehrere Rückschläge einstecken. Im Bereich der Elektromobilität wird ein großer Teil der neuen Fahrzeuge in China produziert. Einige chinesische Hersteller gewinnen - nicht zuletzt wegen der günstigeren Preise - Marktanteile und laufen Volkswagen, BMW, Mercedes und Co den Rang ab.

Nun soll eine Ausweitung des Beihilferahmens der Europäischen Union (EU) den Standort zu neuer Stärke verhelfen. Bislang waren die Möglichkeiten zur Förderung eingeschränkt. So waren etwa Beihilfen für Batterietechnik möglich, nicht aber für Elektromotoren. 

Elektromotoren und deren zentrale Komponenten werden förderwürdig

Durch den überarbeiteten "Clean Industrial Deal State Aid Framework" (CISAF) werden künftig 18 Technologien, darunter auch Elektromotoren sowie deren zentrale Komponenten, als förderwürdig anerkannt. Dazu gehören etwa Wasserkrafttechnologien, Leistungstransformatoren oder Wechselrichter.

Wirtschaftsminister Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) hat sich bereits in der Vergangenheit für eine Lockerung des Beihilfenrechts eingesetzt. Er begrüßt den Schritt: „Unser Standort steht unter Druck. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, dürfen wir uns bei der Unterstützung der heimischen Industrie nicht länger selbst Steine in den Weg legen."

Er spricht weiter von einem "entscheidenden Durchbruch, der Investitionen in Zukunftstechnologien endlich ermöglicht". Die Förderung erfolgt künftig im Rahmen der sogenannten "Twin Transition", die auf die nachhaltige Umstellung etwa von Produktionsprozessen abzielt. Das Budget soll insgesamt 196 Millionen Euro betragen.

BMW produziert in Oberösterreich E-Motoren

Auch der Fahrzeughersteller BMW zeigt sich erfreut über die erweiterten Beihilfe-Möglichkeiten: „Diese Entscheidung ist ein dringend notwendiges Signal – sie schafft Planungssicherheit für die Industrie und setzt klare Anreize für Investitionen in nachhaltige Antriebstechnologien direkt in Österreich", so Klaus von Moltke, Geschäftsführer der BMW Motoren GmbH

Das bayrische Unternehmen will ab Herbst 2025 in seinem BMW Group Werk Steyr auch Elektromotoren für Fahrzeuge seiner "Neuen Klasse" produzieren.

Zwar könnten staatliche Beihilfen zu Investitionen unternehmerische Anstrengungen nicht ersetzen, sie könnten aber sehr wohl dafür entscheidend sein, wo Unternehmen "im globalen Wettbewerb der Regionen ihre strategischen Zukunftsprojekte umsetzen", so von Moltke weiter.

Auch der Oberösterreichische Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) findet nur Lob für die Ausweitung des Beihilferahmens: "Sie stärkt unseren Wirtschaftsstandort und sichert Arbeitsplätze in Schlüsselbereichen der Transformation.“

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