"Es spießt sich am Geld": Ringen um Kika/Leiner-Sozialplan

kika Leiner stellt sich neu auf und investiert 65 Millionen Euro
Geschäftsführung und Betriebsrat konnten sich noch nicht auf eine Summe einigen. Nächstes Treffen kommenden Montag.

Der Sozialplan für die mehr als 1.100 vom Stellenabbau betroffenen Beschäftigten der Möbelketten Kika und Leiner verzögert sich. "Die Eckpunkte sind fixiert, es spießt sich aber am Geld", sagte Leiner-Betriebsrat Karl Vogl am Donnerstag zur APA. Das nächste Treffen mit der Geschäftsführung findet kommenden Montag (27. August) statt. Vogl hofft, dass es dann zu einer Einigung kommt.

"Wir müssen unser Image als soziales Unternehmen am Markt verteidigen. Wir leben von den Kunden. Diese dürfen nicht den Eindruck gewinnen, dass das Unternehmen seine Mitarbeiter schlecht behandelt", appellierte Vogl an das Management. Vogls Verhandlungspartner ist der vom neuen Eigentümer Signa eingesetzte Geschäftsführer Darius Kauthe. Der frühere Chef Gunnar George wurde beurlaubt.

Laut Betriebsrat Vogl ist Kauthe ein Gesprächspartner, der "großes Verständnis" für die sozialen Anliegen der Mitarbeiter habe, aber auch an die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens denken müsse. Die vom Betriebsrat geforderte Summe für den Sozialplan nannte Vogl nicht. "Es handelt sich um einen gravierenden Eingriff auf das Leben der Mitarbeiter und das muss entsprechend abgegolten werden."

"Wie viele es tatsächlich sind, wissen wir nicht."

Je nach Alter, Dienstalter und familiärer Situation steht den betroffenen Beschäftigten mehr oder weniger Geld zu. 1.121 Mitarbeiter wurden beim AMS vorsorglich zur Kündigung angemeldet, was aber nicht heiße, dass alle Kündigungen schlagend würden, so Vogl. Derzeit wissen die Beschäftigten selbst noch nicht, wer betroffen ist. "Wie viele es tatsächlich sind, wissen wir nicht, weil man noch nicht weiß, wie die Umstrukturierung aussieht", sagte Vogl. Untern dem neuen Eigentümer Signa soll Kika/Leiner bis 2021 neu aufgestellt werden.

Der geplante Jobabbau betrifft ein Fünftel der Belegschaft in Österreich. Aus derzeitiger Sicht sind vor allem Beschäftigte im Einkauf, Vertrieb, der Verwaltung und Buchhaltung betroffen. "Man wird ja nicht so ungeschickt sein und die guten Verkäufer dem Mitbewerb überlassen", so Vogl. Selbst in jenen vier Filialen, die nun geschlossen werden sollen, müsse man sich Lösungen überlegen, sie in anderen Standorten unterzubringen.

Vogl spricht als Betriebsrat nur für die Firma Leiner. Er steht nach eigenen Aussagen aber in gutem Kontakt mit der Betriebsratsvorsitzenden von Kika und zieht mit ihr an einem Strang. "Wir sind in guter Verbindung und stimmen uns ab. Wir haben ja die selben Interessen." Sonja Karner war vorerst auf APA-Anfrage nicht erreichbar.

Kommentare