Equal Pension Day: Frauen bekommen um 40 Prozent weniger Pension
Der Equal Pension Day ist der Tag, an dem Männer bereits so viel Pension erhalten haben wie Frauen erst bis Jahresende. In diesem Jahr fällt dieser Tag österreichweit auf den 4. August. Damit hat sich die Ungleichheit in der Höhe der Pensionen gegenüber dem Vorjahr um einen Tag verbessert. Frauen bekommen in Österreich durchschnittlich um 40,55 Prozent oder 148 Tage weniger Pension als Männer. Dabei sind die regionalen Unterschiede weiterhin groß.
Differenz beträgt fast 900 Euro
Das zeigt eine Aufstellung, die von der Abteilung Wirtschaft, Arbeit und Statistik (MA 23) und des Frauenservice (MA 57) der Stadt Wien für den Österreichischen Städtebund zum neunten Mal anhand der Pensionsversicherungsjahresstatistik vorgenommen wurde. Laut den am Dienstag veröffentlichten Daten beträgt die Pension von Männern im Monat durchschnittlich 2.162 Euro brutto, jene von Frauen dagegen nur 1.285 Euro brutto. Die Differenz macht also 877 Euro aus.
➤ Mehr zu Gleichberechtigung: Gleichstellung von Frauen: 47 Prozent sagen, es wurde genug getan
Seit der ersten Berechnung 2015 hat sich die Ungleichheit etwas verringert: der Equal Pension Day hat sich österreichweit um ungefähr neun Tage nach hinten verschoben.
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Bundesländern: Schlusslicht ist Vorarlberg, wo der Equal Pension Day bereits am 11. Juli war. Ebenfalls bereits in den Monat Juli fiel der Tag heuer in Oberösterreich (16.7), Tirol (23.7) und der Steiermark (29.7). Etwas besser liegen dagegen das Burgenland (1.8), Salzburg (2.8), Niederösterreich (3.8) sowie Kärnten (8.8). Spitzenreiter ist Wien, wo der Equal Pension Day erst auf den 13. September fällt.
➤ Mehr dazu hier: "Für viele ist es unvorstellbar, bis zur Pension zu arbeiten"
Gründe für die Ungleichheiten bei den Pensionen zwischen Frauen und Männern sieht die Wiener Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál (SPÖ) in der Tatsache, dass Frauen immer noch einen Großteil der unbezahlten Arbeit, darunter die Kinderbetreuung, leisten und sich die Einkommensschere beim Erwerbseinkommen im Alter weiter fortsetzt. Städtebund-Generalsekretär Thomas Weninger fordert für die laufenden Finanzausgleichsverhandlungen daher eine nachhaltige Absicherung der Finanzierung der Kinderbetreuung.
Kommentare