Gleichstellung von Frauen: 47 Prozent sagen, es wurde genug getan
Das Bewusstsein für eine Ungleichheit zwischen Männern und Frauen ist in Österreich unterdurchschnittlich ausgeprägt. Das geht aus einer Vergleichsstudie des Instituts iposos anlässlich des internationalen Frauentags hervor. Stärker ist hierzulande zudem die Einstellung präsent, dass von Gleichstellung vor allem Frauen und nicht auch Männer profitieren, hieß es in einer Aussendung des Instituts.
Für 58 Prozent der Befragten in Österreich (740 online im Februar Befragte, international in 32 weiteren Ländern rund 22.000 Interviews) ist die Ungleichheit präsent, international sind es mit 68 Prozent deutlich mehr. Vielen gehen hierzulande die Anstrengungen zur Gleichbehandlung der Geschlechter jetzt schon weit genug: 47 Prozent denken, dass hinsichtlich der Gleichstellung von Männern und Frauen in Österreich bereits genug getan wurde. Ein Drittel (34 Prozent) empfindet die bisher getroffenen Maßnahmen bereits als Diskriminierung von Männern.
Einseitiges Urteil
Beinahe in keinem anderen Land werden die Vorteile von Gleichstellung so einseitig beurteilt wie in Österreich: Nur in einem der 32 weiteren untersuchten Länder, nämlich in Saudi Arabien, denken noch mehr Menschen, dass von der Gleichstellung vor allem Frauen profitieren. In Österreich sehen das 28 Prozent der Befragten so (Saudi Arabien: 29), im globalen Länderschnitt sind es 18 Prozent. Dass beide Geschlechter etwas davon haben, meinen 45 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher, international sind es 53 Prozent.
Entsprechend hoch ist der Wert in der Frage, ob junge Frauen im Lande ein besseres Leben führen als ihre Eltern. In Österreich liegt dieser Wert bei 69 Prozent, international nur bei 51. Sexismus und Geschlechterdiskriminierung bleiben ein Alltagsproblem: Unter den Befragten haben 43 Prozent im letzten Jahr zumindest einmal sexistische Bemerkungen von Freunden oder Familienmitgliedern, Diskriminierung am Arbeitsplatz oder eine sexuelle Belästigung (mit)erlebt.
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