Still und heimlich: Red Bull baut Werk in Kanada

Zusammenfassung
- Red Bull verlagert erstmals einen Teil der Produktion ins Ausland und baut ein Werk für das Getränkekonzentrat in Chilliwack, Kanada.
- Das neue Werk schafft rund 60 Arbeitsplätze, bietet logistische Vorteile und stärkt die Position im nordamerikanischen Markt.
- Mit einem Rekordumsatz von 11,2 Mrd. Euro und 12,7 Mrd. verkauften Dosen bleibt Nordamerika der wichtigste Absatzmarkt.
Der Energy-Drink-Gigant Red Bull verlagert erstmals einen Teil seiner streng gehüteten Produktion ins Ausland.
In Chilliwack, einer Kleinstadt in der kanadischen Provinz British Columbia, entsteht derzeit ein Werk für die Herstellung jenes geschützten Konzentrats, das die Basis jedes Red-Bull-Drinks bildet, berichtet die Presse am Sonntag. Bislang wurde dieses nur in Österreich, in Ludesch in Vorarlberg, hergestellt – ein Alleinstellungsmerkmal, das nun endet.
Bau hat bereits begonnen
Die Anlage in Chilliwack soll rund 60 Arbeitsplätze schaffen. Red Bull hat dafür ein 15 Hektar großes Grundstück im "Food and Beverage Processing Park" erworben, das zuletzt mit 36 Millionen Dollar bewertet wurde. Geplant ist ein vierstöckiger Industriekomplex mit einer Fläche von mehr als zwei Fußballfeldern sowie Erweiterungsoptionen für Lagerflächen. Der Stadtrat gab den Bauplänen bereits grünes Licht, selbst die Höhenbegrenzungen wurden angepasst. Der Bau hat bereits begonnen.
Der Deal wurde laut Presse bereits am 15. Dezember 2022 abgeschlossen, wurde also noch vom mittlerweile verstorbenen Dietrich Mateschitz vorangetrieben. Die Investitionssumme ist nicht bekannt. Offiziell schweigt Red Bull zu dem Projekt.
Die Expansion nach Kanada ist ein strategischer Schritt: Zum einen sichert sich Red Bull Unabhängigkeit von europäischen Produktionsstandorten, zum anderen stärkt der Konzern seine Position im nordamerikanischen Markt.
Der wichtigste Absatzmarkt für den Getränkehersteller ist nach wie vor Nordamerika – fast die Hälfte des Konzernumsatzes wird dort erwirtschaftet. Das eigentliche Abfüllen der Dosen soll weiterhin in den USA erfolgen.
Der Standort bietet für Red Bull logistische Vorteile: Nähe zu Vancouver, Anschluss an Straßen- und Schienennetze sowie unmittelbarer Zugang zur US-Grenze.
Red Bull hat 2024 einen Rekordumsatz von 11,2 Mrd. Euro erzielt. Der Absatz an Getränkedosen stieg um 4,4 Prozent auf 12,7 Milliarden.
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