Ein neuer Player mit gesünderen Snacks im Regal

Ein neuer Player mit gesünderen Snacks im Regal
Die Firma Selectum will sich mit Snack „Paddies“ Namen machen. Expandieren will man jetzt nach Deutschland und in die Schweiz.

Kennen Sie schon Paddies? So heißen die neuen Waffeltäschchen mit Käse- oder Toffee-Fülle, die gebacken und nicht frittiert werden. Zehn- bis 25-Jährige sollen mit dem neuen Snack angesprochen werden. Paddies sind gesünder und figurfreundlicher als Chips und Co. Hergestellt werden sie von der Firma Selectum in Wolkersdorf (NÖ).

Damit Fuß zu fassen ist kein leichtes Unterfangen, handelt es sich beim Snackmarkt doch um einen heiß umkämpften. Da sitzen Giganten wie Kelly’s mit einem Umsatz von 196 Millionen Euro allein in Österreich.

Die Idee zu Paddies kam Camilo Wolff, Gründer und Geschäftsführer von Selectum, im Zuge seiner Tätigkeit bei Haas Waffelmaschinen. Der gebürtige Kolumbianer hat Selectum Anfang 2019 gegründet. Als Vater von zwei Burschen ist er überzeugt von seiner Idee. „Die gesunden Snacks aus dem Supermarktregal probieren Kinder oft gar nicht, weil die Verpackungen eben auch gesund aussehen.“

Punkten soll das Produkt neben der ansprechenden Verpackung auch mit den Nährwertangaben: Auf 100 Gramm kommen 408 Kalorien und ein Eiweißanteil von 15 Gramm. Ein Mitbewerber hat im Vergleich bei seinen Classic Chips auf 100 Gramm 529 Kalorien und Eiweiß mit einem Anteil von 4,9 Gramm.

Corona hat es nicht leichter gemacht, ein Produkt einzuführen, räumt Wolff im KURIER-Gespräch ein. Verteilevents sind Mangelware. In Österreich hat Paddies bisher Listungen unter anderem bei Merkur, Adeg, im Onlineshop von Billa sowie bei Eurospar, Interspar und Spar Gourmet. Selectum beschäftigt aktuell inklusive Wolff fünf Vollzeit- und einen Teilzeit-Beschäftigten und zwei externe Mitarbeiter. Am Onlineshop wird gearbeitet.

In der Vollauslastung kann das Unternehmen in Wolkersdorf 560.000 80-Gramm-Packungen im Monat produzieren. Momentan liegt die Auslastung bei zehn Prozent. Daneben produziert Selectum Eigenmarken.

In den kommenden Monaten hat man bei Selectum viel vor. Paddies soll mit 2021 in Deutschland eingeführt werden. Für die Expansion sei man noch auf der Suche nach einem Investor, um zwischen 200.000 und 400.000 Euro Kapital zu bekommen. Mitte 2021 soll der Break-even-Point erreicht sein.

Ein ehrgeiziges Ziel: Rund eine Million Euro hat die Firmengründung bereits verschlungen. Auch das wurde mithilfe eines Business Angels realisiert. 600.000 Euro haben dieser und Wolff ins Unternehmen gepumpt, der Rest kam vor allem über Förderungen. Wolff selbst hält bei 31 Prozent der Unternehmensanteile. Neben Deutschland hat Selectum den Schweizer Markt ins Auge gefasst, es laufen Gespräche. Auch weitere Sorten sind in der Pipeline.

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