E-Commerce wuchs in Österreich im Vorjahr um 17,4 Prozent

Innerhalb von zwei Monaten will man das Service in den gesamten USA anbieten, später auch andere Teile der Erde abdecken. (Symbolbild)
Im gesamten deutschsprachigen Raum wurde die 100 Mrd. Euro-Marke übertroffen. Noch viel Potenzial bei Lebensmitteln.

Erstmals hat der E-Commerce allein mit Waren, die an Endverbraucher verkauft werden, in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Jahr 2020 ein konsolidiertes Volumen von mehr als 100 Mrd. Euro (inkl. Umsatzsteuer) erreicht. Der deutschsprachige E-Commerce setzt damit mehr um als jeder andere Sprachraum in Europa.

Pro Kopf wurde in den drei Ländern im Mittel etwa für 1.000 Euro im Jahr bestellt. Das ist deutlich mehr als beispielsweise in Frankreich (67 Mio. Einwohner und etwa 46,4 Mrd. Euro vergleichbares E-Commerce-Volumen), aber noch erheblich weniger als in England (82,6 Mrd. Euro Marktvolumen, ca. 1.233 Euro pro Kopf und Jahr). Zusammen bringen es die deutschsprachigen Märkte auf ein Viertel des E-Commerce-Warenumsatzes in den USA.

Hohe Wachstumsraten

Prozentual am Stärksten fiel das Wachstum 2020 in der Schweiz mit einem Sprung um 27,9 Prozent auf 11,84 Mrd. Euro aus, gefolgt von Österreich (+17,4 Prozent) und Deutschland (+14,6 Prozent). Der Anteil des E-Commerce am Einzelhandel steigt in allen drei Märkten weiterhin konstant an.

Die Branche in Österreich konnte im Vorjahr erstmals mehr als 8,5 Mrd. Euro im E-Commerce erwirtschaften. Der über mobile Endgeräte generierte Umsatz hat sich um mehr als 50 Prozent erhöht - mehr als in Deutschland, wo das Volumen nur um 11,1 Prozent stieg.

Mobile Commerce

Allerdings liegt der Anteil des Mobile Commerce am gesamten E-Commerce-Umsatz in Deutschland mehr als doppelt so hoch wie in Österreich. In Deutschland liegen die Online-Umsätze mit Waren für 2020 bei 83,3 Mrd. Euro. Dies ergibt einen prozentualen Anstieg von 14,6 Prozent gegenüber dem Jahr 2019.

Obwohl während der gesamten Corona-Krise in allen drei Ländern der Lebensmittelhandel nie geschlossen hatte, legte dieser im Onlinehandel überall prozentual am stärksten zu. Doch noch immer ist der e-Food-Sektor nirgends stärker als in der Schweiz: Mit 1,5 Mrd. Euro liegt er zwar deutlich unter dem deutschen Lebensmittel-Onlinehandel (2,3 Mrd. Euro, +43,75 Prozent).

Lebensmittel

Aber bei annähernd vergleichbarer Bevölkerungsgröße ist er mehr als doppelt so hoch wie in Österreich (693 Mio. Euro, +20,9 Prozent). Pro Kopf gab jeder Deutsche wiederum nicht einmal 33 Euro für Lebensmittel im Internet aus (insgesamt 2,7 Mrd. Euro, +67 Prozent). In der Schweiz waren es mehr als 175 Euro, in Österreich immerhin mehr als 78 Euro.

Rainer Will, Geschäftsführer des österreichischen Handelsverbands: "Der Onlinehandel ist im Corona-Jahr 2020 in Österreich mit 17,4 Prozent so stark gewachsen wie nie zuvor. Damit hat die Pandemie den E-Commerce hierzulande noch weit stärker befeuert als in Deutschland. Mittlerweile shoppen alle Altersklassen im Internet und das wird auch nach Covid so bleiben. Der Trend zum regionalen Einkauf hält ebenfalls an - eine große Chance für die Webshops der DACH-Region, mit europäischer Qualität zu überzeugen."

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