Dieselskandal lässt Daimler-Gewinn schrumpfen

Ola Källenius, Daimler AG
Vorstandschef Ola Källenius: "Können mit dem Gewinn nicht zufrieden sein". Weltweit fallen mindestens 10.000 Jobs weg.

Neben dem Strukturwandel der Autobranche belastet Daimler auch der Dieselskandal massiv: Wie der deutsche Autobauer bereits angekündigt hatte, werden voraussichtliche zusätzliche Aufwendungen zwischen 1,1 und 1,5 Mrd. Euro im Zusammenhang mit Dieselfahrzeugen das operative Ergebnis drücken.

Das macht sich unterm Strich deutlich bemerkbar. Obwohl Daimler 2019 mit 3,34 Millionen Fahrzeugen in etwa so viele Autos, Busse oder Lkw wie im Vorjahr verkauft hatte, war der Gewinn deutlich geringer. Konkret betrug das Konzernergebnis 2,7 Milliarden Euro, das sind 64 Prozent weniger als 2018, als sich der Gewinn auf 7,6 Mrd. Euro summiert hatte.

CO2-neutrale Mobilität

"Während unsere Ergebnisse im Jahr 2019 die weiterhin starke Nachfrage nach unseren attraktiven Produkten widerspiegeln, können wir mit dem Gewinn nicht zufrieden sein", erklärte Vorstandschef Ola Källenius. "Vor allem erhebliche Sonderbelastungen beeinträchtigten unsere Finanzergebnisse im vergangenen Jahr."

Källenius betonte, die Zukunft des Unternehmens liege nun "in der CO2-neutralen Mobilität sowie in der konsequenten Digitalisierung". Um dies zu erreichen, seien die Investitionen in neue Technologien substanziell erhöht worden.

Den "Herausforderungen der Transformation in der Autoindustrie" will sich Daimler nach Konzernangaben mit einer "nachhaltigen Geschäftsstrategie" stellen. Zur Erreichung der CO2-Ziele und zur Finanzierung der wichtigen Zukunftsfelder Elektromobilität und Vernetzung sei allerdings auch "ein enormer technischer und finanzieller Aufwand notwendig". Die daraus entstehenden Kostenbelastungen erforderten "umfassende Maßnahmen" unter anderem zur Effizienzsteigerung und zur Verschlankung des Unternehmens.

Personalabbau

Dazu zählt auch ein von Daimler bereits angekündigter Personalabbau: Bis Ende 2022 sollen die Personalkosten um mehr als 1,4 Mrd. Euro verringert werden. Ziel sei "ein weltweiter sozialverträglicher Abbau von Arbeitsplätzen inklusive der Reduzierung von Führungspositionen", erklärte der Konzern. Ende November hatte der Konzern angekündigt, weltweit mindestens 10.000 Stellen streichen zu wollen. Ende 2019 beschäftigte Daimler weltweit knapp 299.000 Menschen.

Das auf die Daimler-Aktionäre entfallende Konzernergebnis lag bei 2,4 Mrd. Euro; 2018 waren es 7,2 Mrd. Euro gewesen. Der Umsatz stieg um 3 Prozent von 167,4 auf 172,7 Mrd. Euro.

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